Niedersachsen

Die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer

Management, Kooperation und Dienstleistung

Die Nationalparkverwaltung ist als zuständige Schutzgebietsmanagement-Behörde für das niedersächsische Wattenmeer verantwortlich für Naturschutz, Forschung, Öffentlichkeitsarbeit und nachhaltige Entwicklung im Nationalpark und UNESCO-Biosphärenreservat.

Die Nationalparkverwaltung ist eine selbständige Behörde des Landes Niedersachsen im Geschäftsbereich des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie und Klimaschutz. Ihre Aufgaben sind im Gesetz über den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer (NWattNPG) bestimmt. Für einzelne Aufgaben und Bereiche im Nationalpark sind auch andere Behörden zuständig, insbesondere die unteren Naturschutzbehörden bei den Landkreisen bzw. der Stadt Cuxhaven, der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) oder die Domänenverwaltung in den Ämtern für regionale Landesentwicklung. Maßnahmen dieser Behörden und der Nationalparkverwaltung werden untereinander abgestimmt.

Derzeit arbeiten in der Nationalparkverwaltung 54 Beschäftigte – in Festanstellung oder auf befristeten Projektstellen. Die vor Ort tätigen Rangerinnen und Ranger sowie die Aufgaben der trilateralen Wattenmeer-Kooperation, Grundsatzfragen im Nationalpark und die Organisation der Veranstaltungsreihe „Zugvogeltage im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer“ sind direkt der Leitung zugeordnet. Leiter der Nationalparkverwaltung ist seit 2005 Dipl. Biol. Peter Südbeck.

Dezernat Nationalpark-Management, Energiewende, natürlicher Klimaschutz

In diesem Fachdezernat erfolgt die Naturschutzplanung, und es werden konkrete Maßnahmen für Schutz, Pflege und Entwicklung des Nationalparks sowie Maßnahmen zum praktischen Artenschutz realisiert. Für jede Insel und einzelne Festlandsabschnitte gibt es eine*n Ansprechpartner*in für alle Belange, die den Nationalpark berühren (Gebietsbetreuung). Darüber hinaus sind spezielle Themen wie Küstenschutz, Landwirtschaft, Jagd einzelnen Beschäftigten als fachliche Vertiefung zugeordnet. Einen besonderen Schwerpunkt bildet die naturschutzfachliche Bewältigung aller Fragen der Energiewende innerhalb des Nationalparks, insbesondere im Zusammenhang mit der Querung von Offshore-Netzanbindungen. Das betrifft die Begleitung der betreffenden Planfeststellungsverfahren (Beratung – auch schon im Vorfeld, Antragsprüfung, Stellungnahmen einschl. Eingriffsregelung und Natura-2000-Verträglichkeitsprüfung), die Begleitung der Bauausführung einschließlich des naturschutzfachlichen Monitorings sowie die Koordination von Kompensations- und ggf. Kohärenzsicherungsmaßnahmen. Ein weiteres Arbeitsfeld stellt die Salzwiesenentwicklung dar, gerade mit der Perspektive des natürlichen Klimaschutzes und auch im Rahmen von Kompensationspools. Zu den Aufgaben des Dezernats gehören schließlich die Erstellung fachlicher Kartengrundlagen (Geografisches Informationssystem) und hieraus abgeleiteter Anwendungen.

Dezernat Kommunikation, Information & Bildung

Um Verständnis, Akzeptanz und Wertschätzung für die Ziele und damit verbundene Regelungen des Nationalparks zu schaffen, sind eine umfassende Information und Umweltbildung der breiten Öffentlichkeit und vielfältige Möglichkeiten zum Naturerleben notwendig. Das Aufgabenspektrum des Dezernats umfasst den gesamten Außenauftritt des Nationalparks. Das betrifft die Medienarbeit einschließlich der Betreuung von Websites und Kanälen in den sozialen Medien sowie der Redaktion von Newslettern und der Herausgabe wissenschaftlicher Veröffentlichungen. Des Weiteren erfolgt hier die Koordination der Besucher-Informationseinrichtungen mit ihrem vielfältigen Ausstellungs- und Veranstaltungsangebot, die Gestaltung von Informationsmaterialien, Infotafeln und Lehrpfaden sowie die Organisation von Veranstaltungen. Die Konzeption und Durchführung der Bildungsarbeit der Nationalparkverwaltung im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung – ein wesentlicher Faktor auch für die Biosphärenregion z. B. in der Zusammenarbeit mit den Biosphären-Schulen –, stellt ein weiteres prägendes Arbeitsfeld dar. Abgerundet wird das Aufgabenspektrum von der Einbindung junger Leute in den Wattenmeerschutz und der Koordination von Freiwilligen-Einsätzen.

Dezernat Biodiversität, Forschung, Monitoring

Der Schutz der natürlichen Biodiversität ist ein zentrales Ziel des Nationalparks – Forschung und Monitoring bilden die wissenschaftliche Grundlage für die Arbeit der Nationalparkverwaltung, auch in Abwägung mit anderen Interessen. In diesem Dezernat werden sämtliche Biodiversitätsaspekte gebündelt. Zu allen inhaltlichen Aspekten der Nationalparkarbeit wird hier Forschung durchgeführt und koordiniert, es werden Forschungsarbeiten Dritter innerhalb des Nationalparks koordiniert und Kooperationen mit anderen Forschungseinrichtungen gepflegt, das Nationalparkmonitoring organisiert und die dazugehörige Datenhaltung umgesetzt. Die eigenen Forschungen der Nationalparkverwaltung erfolgen unter Berücksichtigung von Klimawandel und natürlicher Dynamik sowie Meeresnaturschutz hinsichtlich Fischerei, Sedimentmanagement, Meeressäuger und Meeresmüll. Zudem werden hier alle eu- und sublitoralen Betrachtungen sowie Aufgaben verfolgt, die sich für die Nationalparkverwaltung aus der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie der EU ergeben. Die Ergebnisse von Monitoringprogrammen, die den Zustand der Natur und die Effektivität von Maßnahmen überwachen, werden öffentlich zugänglich gemacht.

Dezernat Biosphärenregion & nachhaltige Regionalentwicklung

Seit 1992 ist das niedersächsische Wattenmeer auch als UNESCO-Biosphärenreservat anerkannt. Um dieses gemeinsam mit den hier lebenden Menschen auszugestalten, wurden vielfältige Projekte und Maßnahmen initiiert, z. B. die Partnerinitiative, das Junior-Ranger-Programm und grenzübergreifende Kooperationen mit den Niederlanden. 2023 wurde das UNESCO-Biosphärenreservat durch freiwilligen Beitritt von zwölf Anrainer-Kommunen um eine landseitige Entwicklungszone erweitert. Damit ist der Nationalpark eingebettet in die sichtbare Modellregion für nachhaltige Entwicklung: der ‚Biosphärenregion Niedersächsisches Wattenmeer‘. Im Sinne der nationalen Anerkennungskriterien der UNESCO fungiert die Nationalparkverwaltung für die Biosphärenregion als Verwaltungsstelle und nimmt die damit verbundenen koordinierenden Aufgaben wahr. Sie fördert in kollegialer Zusammenarbeit mit den Biosphären-Gemeinden partizipative Ansätze zu einer nachhaltigen Regionalentwicklung und steht im fachlich-partnerschaftlichen Austausch mit den regionalen Stakeholdern. Sie arbeitet aktiv in nationalen wie internationalen Netzwerken der UNESCO-Biosphärenreservate mit.

Dezernat Allgemeine Verwaltung

einschließlich Haushalt, Rechtsangelegenhheiten, Nachhaltigkeit im Verwaltungshandeln, Digitalisierung der Verwaltung

Die Aufgabenbereiche des Verwaltungsdezernats umfassen die Abwicklung der formalen Verwaltungsverfahren als untere Naturschutzbehörde (Befreiungen, Genehmigungen, Zulassungen), Vertrags- und Rechtsangelegenheiten sowie die „Selbstorganisation“ der Nationalparkverwaltung mit Haushalts- und Personalangelegenheiten, dem inneren Dienst sowie mit Poststelle und Telefonzentrale. Aspekte zur Nachhaltigkeit im Verwaltungshandeln (z. B. bei Beschaffungen) finden besondere Berücksichtigung, angesiedelt sind hier zudem Anforderungen der weiteren Digitalisierung der Verwaltung. Ergänzt wird dies um Themen des Nationalparkmanagements, die durch rechtliche Instrumente geprägt sind (Verkehr, Notfallvorsorge u. a.), die Geschäftsstelle für den Nationalpark-Beirat sowie die Verwaltungsaufgaben aus der niedersächsischen Wattführer-Verordnung (NWattFVO).