Monitoring von Paraffin

und paraffinähnlichen Stoffen in der Meeresumwelt

Die Verschmutzung der Nordsee mit Paraffin und paraffinähnlichen Stoffen hat in den letzten Jahren zugenommen. Die Strandung großer Mengen dieser Stoffe hat das Interesse von Umweltverbänden, Umweltbehörden, Medien und Politik geweckt. Dies hat zu einer Verschärfung der Vorschriften für ihren Transport durch das MARPOL-Abkommen geführt.

Die betreffenden Chemikalien werden in flüssiger Form in Tankschiffen transportiert. Zurzeit dürfen diese Schiffe nach der Entladung ihrer Güter im Hafen die Überreste der Ladung ins Meer entsorgen. In bestimmten Seegebieten, darunter die Nordsee, werden die Schiffe ab dem 1. Januar 2021 aber nun verpflichtet, ihre Tanks nach der Entladung in den Hafen zu reinigen und die Waschreste an Land zu entsorgen.

Um beurteilen zu können, ob die neuen Regelungen zu einer Reduktion von Paraffin und paraffinähnlichen Stoffen in der maritimen Umwelt führen werden, hat die Nationalparkverwaltung Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg-Vorpommerns (LUNG), dem Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) und dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) ein Monitoring-Projekt (PIMOPA) initiiert, um die Menge und Zusammensetzung dieser Stoffe an der Küste und an der Oberfläche der Wassersäule zu erfassen. Das Projekt läuft bis 2022 und es dient nicht nur als Mittel, um zu überprüfen, ob die neuen MARPOL-Vorschriften funktionieren, sondern ist auch als Pilotprojekt für die obligatorische Überwachung dieser Chemikalien im Rahmen der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie konzipiert.