Schleswig-Holstein

09.05.2022 |

Birdrace – Ranger:innen sichten 101 Vogelarten

Beim diesjährigen Birdrace nahm erstmals ein Team aus Nationalpark-Ranger:innen teil: Corinna Winkler, Christian Piening und Tjark Juhl, genannt „3, die auf Vögel starren“. Zwischen 4:15 Uhr in der Frühe und 19 Uhr abends zählten sie vergangenen Samstag 101 Wat-, Sing-, Greifvögel und mehr.

Die Stimmung ist ausgelassen, als wir am Samstagnachmittag im Speicherkoog im Landkreis Dithmarschen auf das Ranger:innen-Team treffen. Die drei sind bereits seit 4.15 Uhr auf den Beinen und haben im Wald die ersten Singvogel- und Eulenarten entdeckt. „Viel geht über das Gehör“, erklärt Nationalpark-Ranger Christian Piening. Das Ziel des Teams ist es, am Ende des 24-Stunden-Rennens circa 100 Arten gesehen oder gehört zu haben.

„Vielleicht finden wir noch den Gelbspötter“, schwärmt Nationalpark-Rangerin Corinna Winkler. Im Kronenloch, einem Aussichtspunkt im Speicherkoog, möchte das Team besondere Vogelarten sehen. Die Hauptvogelarten, zum Beispiel den Buchfink, haben sie bereits am Vormittag abhaken können. Hier im Speicherkoog treffen sie auch auf andere Vogelbegeisterte, die sich an dem Birdrace beteiligen. Neugierig tauschen sich die Teams über die Anzahl der bereits gesehen oder gehörten Arten aus. „So jetzt mal Fakten auf den Tisch, wie viele Arten habt ihr?“, fragt Christian neckisch das andere Team.

Der zweite Stopp im Speicherkoog ist ein weiteres Loch, das Odinsloch. „Wieder ein Rotschenkel und noch ein Rotschenkel …“, berichtet Christian hinterm Spektiv. Für große Freude sorgt außerdem ein Grünschenkel. Durch das Spektiv nicht einfach zu erkennen, sichten die Ranger:innen an diesem Aussichtspunkt zusätzlich den Sandregenpfeifer.

Der letzte Stopp des Tages ist am Eidersperrwerk. Hier beobachtet das Trio brütende Lachmöwen und Küstenseeschwalben. „Bei den Küstenseeschwalben ist Vorsicht geboten, denn sie pieken einem gerne mal auf den Kopf“, warnt Nationalpark-Ranger Tjark Juhl.

Bis 19 Uhr hat das Team der Ranger:innen 101 Vogelarten gesehen oder gehört. „Am Ende flog uns noch die Nilgans um die Ohren“, erzählt Christian freudig.

Insgesamt nahmen am Birdrace 2022 bundesweit 851 Teams teil. Das Nationalpark-Trio belegte mit seiner Artenanzahl den 299. Platz. Das ist eine tolle Leistung für das erste Birdrace der drei Ranger:innen – zumal neben dem Wettbewerb-Ehrgeiz vor allem der Spaß im Vordergrund stand, gemeinsam als Team unterwegs in der Natur zu sein.

Sarah Fuhrmann, Commerzbank-Umweltpraktikantin

Birdrace
  • Bei diesem Wettbewerb

    jedes Jahr am ersten Samstag im Mai versuchen die bundesweiten Teams innerhalb von 24 Stunden so viele Vogelarten wie möglich zu sehen oder zu hören und damit zu zählen. Jedes Team von maximal fünf Personen „rennt“ innerhalb eines Landkreises den Vögeln hinterher.

  • Im Anschluss

    sind die Ergebnisse des Rennens auf der Birdrace-Website des Deutschen Dachverbands der Avifaunisten (DDA) zu bestaunen. Ziel des Birdrace ist es, über den sportlichen Ehrgeiz das öffentliche Interesse für die Vogelwelt zu verstärken und für ihren Schutz zu sensibilisieren.
    Birdrace 2022

  • Die heimischen Top-Spots

    haben es beim Birdrace 2022 unter die 20 Kreise geschafft, in denen am meisten Vogelarten beobachtet wurden: In Nordfriesland zählten insgesamt 74 Vogelliebhaber:innen 200 Arten (Rang 2 deutschlandweit). In Dithmarschen kamen elf Beobachter:innen auf 163 Arten (Rang 17 deutschlandweit). Stand 9. Mai, 13 Uhr.
    Topp-20-Kreise

  • Rückschau

    auf der Website des Dachverbands Deutscher Avifaunisten (DDA)
    DDA-ZUsammenfassung

Tjark Juhl mit Spektiv auf der Schulter
Nationalpark-Ranger Tjark Juhl unterwegs zum nächsten Standort.

© S. Fuhrmann / LKN.SH

Nationalpark-Rangerin Corinna Winkler ist mit Feuereifer dabei.

© S. Lohmeier / LKN.SH

Nationalpark-Ranger Christian Piening freut sich auch über jeden Rotschenkel.

© S. Fuhrmann / LKN.SH