Niedersachsen

04.08.2021 |

Erfolgreiches Jahr für Strandbrüter auf Norderney

Intensive Schutzmaßnahmen im Nationalpark werden von den Besucher:innen respektiert. Bei den Zwergseeschwalben brüten mehr als drei Viertel aller niedersächsischen Brutpaare auf Norderney.

Allmählich neigt sich die Brutzeit ihrem Ende entgegen – bei den Strandbrütern auf Norderney mit einem sehr erfreulichen Verlauf. In diesem Jahr konnten die Nationalpark-Ranger Frauke Gerlach und Niels Biewer insgesamt 161 Brutpaare der Zwergseeschwalbe und 13 des Sandregenpfeifers zählen – ein in dieser Größenordnung sensationelles Ergebnis. Niedersachsenweit wird die Brutpopulation der Zwergseeschwalbe auf etwa 200 Paare geschätzt, bundesweit auf etwa 600. Hier zeigt sich deutlich die Bedeutung der Norderneyer Nationalpark-Strände für die Strandbrüter und die Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen. Diese Arten brüten in Deutschland fast nur auf den Inseln erfolgreich.

Jedes Jahr zur Brutsaison markieren und sichern die Norderneyer Ranger gemeinsam mit den Bundesfreiwilligen des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) Bereiche des Strandes für die Strandbrüter. Dafür stellen sie mobile Zäune auf, ergänzt durch Hinweisschilder, die den Zweck der Maßnahme erläutern. Sowohl die Zwergseeschwalbe als auch der Sandregenpfeifer, beides vom Aussterben bedrohte Arten, brüten mitten auf dem Strand. Die Strände werden aber auch intensiv durch den Menschen genutzt. Die Vögel reagieren insbesondere in ihrer Ansiedlungsphase sehr sensibel auf Störungen, ihre Gelege sind im Sand schnell zu übersehen. Deshalb sind entsprechend beruhigte Bereiche am Strand unumgänglich, um diese Arten im Bestand zu erhalten.

Über die Dauer der gesamten Brutzeit dokumentieren die Ranger:innen das Brutgeschehen, pflegen die Zäune und informieren die Besucher:innen der Norderneyer Strände über die besonderen Vögel und die Schutzmaßnahmen. Wenn die Jungvögel flügge sind, werden die mobilen Zäune wieder entfernt. Im Ergebnis dieser intensiven Betreuung leisten nicht nur die Ranger:innen und  Bundesfreiwilligen einen wichtigen Beitrag zum Erhalt bedrohter Arten auf Norderney – auch die Besucher:innen, die die Schutzmaßnahmen am Strand akzeptieren und beachten, einschließlich der Anleinpflicht für Hunde, tragen wesentlich zum positiven Brutergebnis bei. Viele Gäste erfreuen sich an den Vögeln und unterstreichen so, dass ein guter Schutz die beste Voraussetzung für ein spannendes Erleben der Vögel ist.

Jetzt im Juli sind die meisten Zwergseeschwalben und Sandregenpfeifer bereits geschlüpft. Erste Flugversuche konnten schon beobachtet werden. Eine tolle Brutsaison für Strandbrüter auf Norderney neigt sich dem Ende zu.