Schleswig-Holstein

15.04.2020 |

Experten gehen in die Luft – zum Kegelrobben Zählen

Den derzeitigen Bestand von Kegelrobben im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer zu dokumentieren – mit dieser Aufgabe wird, wenn das Frühlingswetter mitspielt, am morgigen Donnerstag (16.) ein Expertenteam „in die Luft gehen“. Der geplante sowie ein bereits Anfang des Monats absolvierter Zählflug sind Bestandteil des Monitorings (Trilaterales Überwachungs- und Bewertungsprogramm, kurz TMAP) im Weltnaturerbe Wattenmeer, das auch in der Coronakrise – unter Einhaltung der geltenden Schutzbestimmungen – fortgesetzt wird.

Den derzeitigen Bestand von Kegelrobben im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer zu dokumentieren – mit dieser Aufgabe wird, wenn das Frühlingswetter mitspielt, am morgigen Donnerstag (16.) ein Expertenteam „in die Luft gehen“. Der geplante sowie ein bereits Anfang des Monats absolvierter Zählflug sind Bestandteil des Monitorings (Trilaterales Überwachungs- und Bewertungsprogramm, kurz TMAP) im Weltnaturerbe Wattenmeer, das auch in der Coronakrise – unter Einhaltung der geltenden Schutzbestimmungen – fortgesetzt wird.

Für den ersten Flug Anfang April hatte das Team „beste Bedingungen“ zum Fotografieren und Zählen der Tiere vorgefunden, berichtet Caroline Höschle vom Husumer Unternehmen BioConsult SH, dem Auftragnehmer für den schleswig-holsteinischen Teil des Programms: „Es war kaum Wind um Niedrigwasser herum und die Sicht war so gut, dass man Helgoland sehen konnte.“ Beobachtet und fotografiert wurden Kegelrobben auf dem Knobsand (zehn Exemplare) und vor allem auf dem Hauptliegeplatz im schleswig-holsteinischen Wattenmeer, dem westlich von Amrum gelegenen Jungnamensand, mit knapp 160 Exemplaren (siehe Foto).

Das trilaterale, also wattenmeerweite Monitoring sieht im Jahresverlauf insgesamt jeweils fünf „Kegelrobbenflüge“ vor, und zwar zeitlich koordiniert in allen Wattenmeerregionen, erläutert Kai Eskildsen, Leiter des Fachbereichs Umweltbeobachtungen und Planungsgrundlagen in der Nationalparkverwaltung. Ziel seien möglichst verlässliche Zahlen für den gesamten Küstenlebensraum – eine logistisch nicht ganz einfache Aufgabe angesichts der Verschiebung der Gezeiten zwischen den Niederlanden und Dänemark Zweimal zählen die Meeressäugerexperten dabei von der Luft aus in der Phase des Haarwechsels der Kegelrobben und dreimal zur Wurfzeit.

„Das gleiche Verfahren gilt für die Seehunde im Weltnaturerbe Wattenmeer, allerdings zu anderen Zeiten“, erläutert Armin Jeß, in der Nationalparkverwaltung zuständig für beide Meeressäugerarten. Denn während die Kegelrobben im März/April ihr Fellkleid wechseln, tun die Seehunde dies im August, und die Wurfzeit Kegelrobben liegt von November bis Januar, die ihrer kleineren Verwandten im Mai/Juni. Nach der Auswertung aller Zahlen werden verlässliche Angaben zum Gesamtbestand der Kegelrobben im Wattenmeer voraussichtlich im Juli, zu dem der Seehunde im November vorliegen.