Niedersachsen

01.04.2021 |

Kleiner Umweg zugunsten der Gänse und der Landwirtschaft

Geänderte Wegeführung am Störtebekerdeich: Vorübergehende Umleitung zwischen Greetsiel und Norden für die ungestörte Rast von Meeresgänsen

Das in der Ruhezone des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer gelegene Deichvorland der Leybucht ist ein wichtiger Rastplatz für Zugvögel. Im Frühjahr und Herbst sind hier vor allem Weißwangen- und Ringelgänse anzutreffen – so genannte Meeresgänse, die nur an der Küste vorkommen und auf den Salzwiesen fressen. Aber auch Bless- und Graugänse machen in der Leybucht Station.

Um den Gänsen eine ungestörte Nahrungsaufnahme zu ermöglichen, wird ab 1. April 2021 der außendeichs gelegene Weg am Störtebekerdeich zwischen Greetsiel und Norden auf einer Strecke von rund drei Kilometern für den öffentlichen Verkehr gesperrt. Fußgänger und Radfahrer werden auf den Weg binnendeichs umgeleitet (siehe Karte). Infotafeln vor Ort weisen auf die Umleitung hin, die bis zum Weiterflug der Gänse bestehen bleibt (voraussichtlich Ende Mai). Die Nationalpark-Verwaltung führt die Artenschutz-Maßnahme in Abstimmung mit der Gemeinde Krummhörn und der Stadt Norden durch.

Gerade im Frühjahr ist es außerordentlich wichtig, den Gänsen Bereiche einzuräumen, in denen sie ungestört ihre Fettreserven auffüllen können. Jede Störung und das damit verbundene Auffliegen erfordert Energie und verringert die Zeit für die Nahrungsaufnahme. Auf gut gefüllte Fettpolster sind die Gänse zwingend angewiesen, um die weite Reise in ihre nordischen Brutgebiete zu bewältigen und im Anschluss erfolgreich zu brüten und ihre Jungen aufzuziehen zu können.

Bei Störungen weichen die Vögel auf nahegelegene landwirtschaftliche Flächen aus, was dort zu niedrigeren Erträgen führen kann. Die Nationalparkverwaltung bittet deshalb im Interesse der Gänse und auch der Landwirtschaft darum, die vorübergehend geänderte Wegeführung zu beachten.

Karte Umleitung Leybucht
Karte der Streckensperrung an der Leybucht

© NLPV