Schleswig-Holstein

02.11.2022 | | Pressemitteilung des Ministeriums für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur in Schleswig-Holstein (MEKUN)

Naturschutz-Betreuertagung nimmt Nationalpark Wattenmeer in den Fokus

Naturschutzstaatssekretärin Günther: „Der Naturschutz in unserem Land profitiert ganz wesentlich vom Ehrenamt"

KIEL/TÖNNING. Der Naturschutz-Betreuertag 2022 stand ganz im Zeichen von Schleswig-Holsteins größtem Schutzgebiet und UNESCO-Weltnaturerbe: dem Nationalpark Wattenmeer. Zum nunmehr 44. Mal bot die Fachtagung Schleswig-Holsteins ehrenamtlichen Naturschützerinnen und Naturschützer eine Plattform zum fachlichen Austausch. Im Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum kamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Fachleuten der Nationalparkverwaltung Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer, des Landesamts für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR), der unteren Naturschutzbehörden und des Ministeriums für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur Schleswig-Holstein (MEKUN) ins Gespräch.

„Der Naturschutzbetreuertag ist eine sehr gewinnbringende Veranstaltung. Hier kommen Menschen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen und Qualifikationen zusammen. Alle eint das Ziel, ihre Expertise zum Wohl der Natur in Schleswig-Holstein einzubringen. Der Naturschutz in unserem Land profitiert ganz wesentlich vom Ehrenamt und ist ohne das Ehrenamt nicht denkbar“, freute sich Naturschutzstaatssekretärin Katja Günther, die zu Beginn der Tagung einen Überblick über die aktuellen naturschutzpolitischen Projekte der Landesregierung gab.

Der Praxisalltag aktiver Naturschützerinnen und Naturschützer war das übergeordnete Thema der anschließen Impulsvorträge. Dr. Philipp Schwemmer vom Forschungs- und Technologiezentrum Westküste der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel informierte über seine aktuellen Untersuchungen zum Vogelzug im Wattenmeer mithilfe von Telemetrie. Dr. Till Holsten, der in diesem Jahr die Insel Trischen in der Kernzone des Nationalparks betreut hat, gab den Teilnehmenden einen Einblick in die Aufgaben eines Vogelwarts. Die Nationalpark-Rangerinnen und -ranger Martin Kühn und Silke Ahlborn aus der Nationalparkverwaltung stellten das breite Angebot vogelkundlicher Veranstaltungen vor, mit dem Interessierte über die Vogelwelt des Wattenmeers informiert werden.

Nach den Vorträgen am Vormittag ging es für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer raus in die Natur. Während einer Exkursion nach Helmsand und in den Dithmarscher Speicherkoog konnten sie die herbstlichen Salzwiesen und vielfältige Vogelwelt der schleswig-holsteinischen Westküste erleben. Andere Teilnehmerinnen und –teilnehmer hatten wiederrum die Möglichkeit, bei einer Führung das Multimar Wattforum kennenzulernen und dort der Baustelle zur Errichtung einer neuen Fischotteranlage einen Besuch abzustatten.

Einmal mehr wurde auf der Naturschutz-Betreuertagung deutlich, wie tief das Engagement für die Natur im echten Norden verankert und wie vielfältig die Tätigkeiten sind. Aktuell betreuen 45 Naturschutzverbände und 7 Einzelpersonen 191 Gebiete zwischen Nord- und Ostsee. Weiterhin werden 27 Schutzgebiete von Gemeinden, Städten und Kreisen sowie den Schleswig-holsteinischen Landesforsten, dem Bundesforst, einer lokalen Aktion und der Naturschutzstation Eider-Treene-Sorge betreut.

Die Betreuer beobachten und erfassen die Entwicklungen in den Schutzgebieten und informieren die Öffentlichkeit. Den Naturschutzbehörden teilen sie Vorschläge für Schutzmaßnahmen mit oder führen diese selber durch – beispielswiese Wiesen mähen, Zäune flicken oder Informationsschilder aufstellen. Sie erstellen zudem jährliche Betreuungsberichte. Formeller Rahmen ist ein Betreuungsvertrag mit dem LLUR bzw. der Nationalparkverwaltung. Neben dem „Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer“ als größtem Schutzgebiet werden insgesamt 169 der 202 Naturschutzgebiete sowie 21 EG-Vogelschutzgebiete und 25 Fauna- Flora -Habitat-Gebiete betreut.

Die Kosten, welche im Rahmen der Betreuung beispielsweise durch Pflegemaßnahmen oder Öffentlichkeitsarbeit entstehen, werden bis zu 90 Prozent vom Land Schleswig-Holstein getragen. Die verbleibenden 10% werden entfallen auf die Verbände und Vereine. Insgesamt flossen 2022 etwa 1,4 Mio Euro Landesmittel in diese wertvolle Arbeit.

Verantwortlich für diesen Pressetext:

Matthias Kissing, Christina Lerch, Jonas Hippel
Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur
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