Krabbenfischerei im Wattenmeer

Wissenschaftler*innen vermuten, dass die Krabbenfischerei schon vor Jahrzehnten ökologisch weit reichende Folgen hatte und erklären das weitgehende Verschwinden von Seemoos, Sandkorallen und anderen fest­sitzenden Boden­tieren mit der flächen­deckenden Baumkurrenfischerei.

Seit 2017 gibt es für die Krabbenfischerei eine Zertifizierung mit dem MSC-Siegel (Marine Stewartship Council) für eine ökologisch verträgliche Fischerei. Um das MSC-Siegel, das von einer unabhängigen Organisation vergeben wird, zu erhalten, muss die Nachhaltigkeit nachgewiesen werden. Bei Krabben ist es schwer, diesen Nachweis über den herkömmlichen Weg zu führen, der unter anderem genaue Kenntnisse über die Bestände und deren Entwicklung fordert. Für genau solche Fälle gibt es eine Sonderregelung im Regelwerk des MSC – das Risk Based Framework-Verfahren. Der Nachweis einer nachhaltigen Fischerei erfolgt dabei durch Vorsorgemaßnahmen, beispielsweise indem einige Flächen freiwillig nicht befischt werden. Im Einvernehmen mit den Krabbenfischer*innen will das schleswig-holsteinische Umweltministerium eine Studie in Auftrag geben, die Erkenntnisse für einen möglichen Weg des Risk Based Framework liefern soll.

Krabbenkutter

© Martin Stock / LKN.SH