Schleswig-Holstein

Für Biosphärenreservate werben

„Verrückt auf Morgen“: So lautet das Motto der im April gestarteten Kampagne, mit der die 18 Biosphärenreservate in Deutschland auf sich aufmerksam machen und für ihre Ziele werben wollen.

Biosphärenreservate, das sind Gebiete, die von der UNESCO (Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur) als Modellregionen für eine nachhaltige Entwicklung ausgezeichnet wurden. Zum Kreis dieser bundesweit 18 (und weltweit derzeit 727) gehört auch das Biosphärenreservat Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und Halligen – und das hat sich und die Kampagne gleich beim Gottorfer Landmarkt am vergangenen Sonntag einer großen Öffentlichkeit präsentiert.

Die UNESCO-Biosphärenreservate „verändern die Welt mit innovativen Ideen, um ein nachhaltiges und klimafreundliches Miteinander von Mensch und Natur zu ermöglichen“, heißt es in einer Pressemitteilung zum Start der „Verrückt-auf-Morgen“-Kampagne – ein Ziel, das angesichts des Klimawandels aktueller ist denn je. Es gehe darum, Wege für das Leben von morgen aufzuzeigen, „damit eine gemeinsame Zukunft auf diesem Planeten gelingen kann“.

International Vorreiter

„Wenn es um nachhaltiges Wirtschaften geht, sind die Biosphärenreservate international Vorreiter – und wir sind stolz darauf, mit dem Biosphärenreservat Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und Halligen Teil dieses weltumspannenden Netzes zu sein“, sagt der Leiter der Nationalparkverwaltung Michael Kruse.

Der 1985 gegründete Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer wurde 1990 als Biosphärenreservat anerkannt. Seit Dezember 2004 gehören die nordfriesischen Halligen Gröde, Hooge, Langeneß, Nordstrandischmoor und Oland (die nicht Teil des Nationalparks sind) auf eigenen Wunsch als Entwicklungszone dazu. Die Insel Pellworm strebt an, ebenfalls Teil dieser Entwicklungszone zu werden; derzeit läuft das Antragsverfahren.

Schirmherr Detlev Buck

Im Rahmen der Initiative „Verrückt auf Morgen“ sind bis in den Herbst hinein eine Online-Kampagne, Roadshows sowie ein Mitmachwettbewerb geplant. Die Schirmherrschaft hat der gebürtige Schleswig-Holsteiner und Regisseur Detlev Buck übernommen. Seine Beweggründe formuliert er so: „Wir haben schöne, schützenswerte Ort direkt vor unserer Haustür, und es liegt in unserer Hand, sie zu bewahren und kreativ zu werden.“

Zur Website der Kampagne

MAB
  • „Man and Biosphere“

    „MAB“ ist das Kürzel für das Biosphärenprogramm der UNESCO. Es steht für „Man and Biosphere“ – und genau das ist die Philosophie dahinter: Anders als in Nationalparken, wo es um den Schutz natürlicher Prozesse auf großer Fläche geht, steht in Biosphärenreservaten der nachhaltig wirtschaftende Mensch im Vordergrund. Das 1970 eingerichtete internationale MAB-Programm habe zum Ziel, „auf natur- und gesellschaftswissenschaftlicher Grundlage die nachhaltige Nutzung und den Erhalt biologischer Vielfalt zu fördern“, heißt es dazu beim Bundesamt für Naturschutz (BfN).
    Mehr zu UNESCO-Biosphärenreservaten

Beachflag auf dem Gottorfer Markt.
"Verrückt auf morgen" auf dem Gottorfer Markt.

© Kretschmer / LKN.SH

Mehr zum Biosphärenreservat