Grundsätzlich können Miesmuschelbänke auch im ständig wasserbedeckten (sublitoralen) Bereich des Wattenmeeres vorkommen (Reise & Buschbaum 2917). Aus dem schleswig-holsteinischen und dem niederländischen Sublitoral sind verschiedene relativ dauerhafte Bestände bekannt (Vorberg et al. 2017) und auch die Kulturflächen der niedersächsischen Muschelfischer liegen überwiegend unter Wasser.
Im Sublitoral des niedersächsischen Wattenmeers sind bislang keine Miesmuschelstandorte dokumentiert, sie sind mit der bisher verwendeten Monitoring-Methodik nicht erfassbar. Zwar ist bekannt, dass hier regelmäßig Brutfälle stattfinden, aber Kenntnisse zu möglichen Vorkommen stabiler sublitoraler Muschelbänke fehlen.
Eine flächendeckende Habitatkartierung des Sublitorals mit hydroakustischen Methoden wird seit 2014 von der Forschungsstelle Küste des NLWKN in Zusammenarbeit mit dem Geschäftsbereich III des NLWKN und der Nationalparkverwaltung durchgeführt. Sie soll u. a. Erkenntnisse über die Detektion und das Vorhandensein sublitoraler Miesmuschelstandorte liefern. Ein weiterer Ansatz liegt in der Modellierung relevanter Umweltparameter (z. B. Strömungsgeschwindigkeiten, Wellenexposition, Sedimentverteilung, Wassertiefe etc.), um auf diese Weise potentiell geeignete stabile Muschel-Standorte im Sublitoral des niedersächsischen Wattenmeeres zu ermitteln.