Sich selbst und die Natur spüren: „Watt für die Seele“ wendet sich an alle Menschen, die sich an der Nordseeküste aufhalten und sich für das Thema Achtsamkeit interessieren.
© Martin Stock / LKN.SH
Niedersachsen
31 Übungen laden dazu ein, sich selbst und die Natur am UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer neu zu entdecken. Dabei wird die Aufmerksamkeit auf das gelenkt, was das Wattenmeer einzigartig macht – Dynamik, Lebensfülle und Vielfalt. Gleichzeitig geht es um einen Blick nach innen: Was spüre ich? Was beschäftigt mich? Was kann ich mir Gutes tun? Sich dabei von der Natur inspirieren lassen und offen sein für neue Perspektiven, Gedanken und Erlebnisse. Mit diesen Achtsamkeitsübungen möchten wir Dich dazu einladen, dein Herz und deine Sinne für die Natur des UNESCO-Weltnaturerbes Wattenmeer zu öffnen. Die Natur zu erleben kann helfen, sich mit unserem inneren Selbst zu verbinden – und mit der Welt um uns herum. Probiere es aus und viel Freude dabei!
Diese Übungen sind so gedacht, dass sie allein, aber auch zu zweit oder in einer Gruppe ausgeführt werden können. Sie haben einen mehr nach innen oder nach außen gerichtetem Fokus oder widmen sich dem Thema Reflexion/Selbstfürsorge. Tipp: Es gibt keine Zeitvorgabe – mach die Übungen so lange es sich für dich stimmig anfühlt.
Die Impulse geben dir für den Tag einen Gedanken mit und laden dich zur Reflexion über etwas Typisches am Wattenmeer ein.
Diese Übungen eignen sich zur Anleitung in Gruppen, doch auch Familien oder andere Kleingruppen können daran Spaß haben. Probiert es aus!
Die Wattenmeer-Achtsamkeitsübungen wurden von der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer im Rahmen des Interreg-VB-Projekts PROWAD LINK gemeinsam mit „Businessbar – Personal- und Organisationsentwicklung, YOGA und Mee(h)r“ entwickelt. Studien zeigen, dass sowohl die Achtsamkeitspraxis als auch das Naturerleben positive Effekte auf die mentale Gesundheit haben können. Mit „Watt für die Seele“ möchten wir diese beiden Aspekte verknüpfen und zu Achtsamkeit im Umgang mit sich selbst und mit dem Weltnaturerbe Wattenmeer anregen.
Bitte such dir nur die Übungen aus, die dich ansprechen und die Du dir in deiner aktuellen körperlichen und mentalen Verfassung zutraust.
Die Übungen wurden sorgfältig ausgewählt und zusammengestellt. Sie ersetzen keine Therapie oder psychologische bzw. medizinische Beratung. Bei Anzeichen einer Erkrankung oder Krise suche dir deshalb bitte geeignete Hilfe. Die Autoren übernehmen keine Haftung für evtl. auftretende Schäden oder Nachteile.
Stelle oder setze dich draußen an einem ruhigen Ort mit weitem Blick aufrecht hin und spüre, wie die Luft mit der Einatmung in deinen Lungen einströmt und mit der Ausatmung wieder heraus. Verbinde dich mit dem Hier und Jetzt und nimm deine Atmung wahr, ohne diese zu beeinflussen oder zu bewerten. Beobachte: Ist deine Atmung eher schnell und flach oder langsam und tief? Beides ist in Ordnung.
Vertiefe nach und nach deine Atmung. Vielleicht hilft es dir, dir vorzustellen, dass die Luft in deine Lungen strömt, wie die Flut, die erst die großen Priele füllt und dann bis in die kleinen Verästelungen fließt – bis, nach einem Moment des Innehaltens, bei Ebbe die Strömung umkehrt. Kehre nach einiger Zeit wieder zu deiner normalen Atmung zurück.
© M. Hohmann/NLPVW
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Finde einen Platz, an dem Du ungestört bist. Konzentriere dich nach und nach auf deine Sinne: Was siehst Du um dich herum? Was hörst Du – den Wind wehen, die Wellen schlagen, das Watt knistern oder das Dünengras säuseln? Was kannst Du riechen und schmecken? Vielleicht die salzige Brise? Spürst Du die Sonne, Wind oder Regen auf deiner Haut? Kannst Du mit der Haut den Untergrund fühlen?
Nachdem Du dich mit deinen Sinnen verbunden hast, genieße das vollständige Sein im Hier und Jetzt. Zum Abschluss strecke und räkle dich und bewege deinen Körper.
Gehe einmal ganz bewusst auf verschiedenen Untergründen und nimm wahr, was sich dabei verändert. Gehe im Sand, im Watt, im Wasser oder auch in den Dünen oder im Gras. Höre das Wattenmeer. Das Rascheln des Dünengrases, das Schmatzen des Schlicks beim Auftreten. Wie fühlt sich das Auftreten an und wie verändert sich vielleicht der Widerstand? Welche Muskeln werden beansprucht?
Wenn Du barfuß läufst: Wie verändert sich die Wahrnehmung über die Fußsohlen und die Haut?
© M. Hohmann/NLPVW
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Gehe heute einmal Muscheln suchen. Wahrscheinlich findest Du eine große Menge Muschelschalen, die sich mehr oder weniger unterscheiden. Suche dir eine für dich besondere Schale aus und betrachte sie genauer:
Was macht sie einzigartig? Was unterscheidet sie von den anderen, auch den ähnlichen?
So wie diese Muschel in der Vielfalt ihresgleichen einzigartig ist, bist auch Du etwas Besonderes unter den Menschen. Was macht deine Einzigartigkeit aus?
Finde einen ruhigen Platz am Strand und richte deine Aufmerksamkeit einmal auf ein einzelnes Sandkorn, auf seine Beschaffenheit und was für eine Struktur es mit anderen Naturbestandteilen bildet. Vielleicht kannst Du dir gedanklich einmal den Weg eines Sandkorns ausmalen, das Teil einer Düne wird. Das Meer und der Wind haben es transportiert, bis es zur Ruhe kam, zumindest für den Moment. Von Sandbänken über Minidünen hinter Muschelschalen am Strand bis hin zu den großen Schutzdünen kann alles daraus entstehen – und wieder vergehen. Stetig verändert sich das Gesicht der Landschaften am Wattenmeer.
© M. Hohmann/NLPVW
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Nimm heute einen für das Wattenmeer typischen Auslöser zum Anlass, immer mal wieder kurz inne zu halten in deinem Tun. Jedes Mal, wenn Du beispielsweise ein Schiffshorn ertönen oder eine Möwe kreischen hörst. Es kann auch ein visueller Auslöser sein, beispielsweise ein Strandübergang oder das kurze Verdunkeln der Sonne durch die Wolken.
Spüre dich im Moment des Innehaltens. Wie sind deine gegenwärtigen körperlichen und emotionalen Empfindungen? Nimm diese wahr, ohne zu bewerten und schreite dann wieder in deinem Alltag voran oder nimm deine vorherige Tätigkeit wieder auf.
Erkunde heute einmal die Nachtlandschaft. Dunkelheit kann magisch und mysteriös sein und deine Sinne schärfen. Am besten suchst Du dir tagsüber schon einen Sitzplatz mit weitem Blick, den Du mit Einbruch der Nacht aufsuchen kannst. Oder Du legst dich an einem sicheren Platz mit einer Decke in den Sand. Beobachte doch einmal den Mondaufgang. Oder die Sterne, die Du von hier aus vielleicht heller leuchten siehst als in der Stadt.
Tipp: Zieh warme Kleidung an und nimm eine Kanne heißen Tee mit.
© M. Hohmann/NLPVW
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Nimm heute ein paar Muscheln oder Steine in deine rechte Hosentasche. Achte darauf, was um dich herum alles gut ist oder dir Gutes getan wird. Immer wenn dir etwas Gutes auffällt, lass einen Stein oder eine Muschel von der rechten in die linke Hosentasche wandern. Schenke dir und den Menschen dabei ein Lächeln.
Vielleicht magst Du deine Wertschätzung auch in Worte fassen. Direkt oder indirekt tragen vielem Menschen dazu bei, dass Du angenehme Erlebnisse am Wattenmeer hast… Vielleicht stellst Du fest, dass oft eine freundliche Reaktion zurückkommt.
Finde einen ruhigen Platz mit Blick aufs Wasser – am besten am Strand. Nimm die Boothaltung aus dem Yoga ein, indem Du dich auf deinem Gesäß ausbalancierst. Die Beine können dabei gestreckt oder angewinkelt sein. Du kannst dich auch gerne an den Knien festhalten oder deine Hände am Boden abstützen. Die Haltung ist zu Beginn eine Herausforderung! Wichtig ist, den Rücken gerade zu halten.
Verbinde dich mit dem Bild eines Bootes auf dem Wasser und reflektiere: Befinde ich mich mit meinem Lebensboot gerade im Hafen, schaukle ich ruhig dahin … oder bin ich gerade in einem eher stürmischen Gewässer unterwegs? Was brauche ich, damit mein Leben im Gleichgewicht ist?
Auch als Partnerübung geeignet!
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Hast Du schon einmal bei Ebbe den Schlick im Wattenmeer genauer betrachtet? Erkunde, was sich dort auf wenigen Zentimetern alles an Leben tummelt. Geh mal in die Hocke, vielleicht kannst Du sogar eine der winzigen Wattschnecke beim Abweiden der Kieselalgen beobachten. Greif mal zu und spüre die Konsistenz des Schlicks:
je nach Sandanteil kann sich das Watt unterschiedlich anfühlen – und unter-schiedliche Bewohner beherbergen.
Was macht für dich die Schönheit des Wattenmeeres aus? Möchtest Du heute mal deine ästhetischen Sinne schärfen? Dazu kannst Du vielleicht auf das Farbenspiel am Himmel und den Wattflächen achten, auf das Zusammenspiel von Wellen, Strand und Dünen. Es kann auch etwas Kleines sein, wie Spuren im Sand. Genieße, was dir gefällt und präge dir die Szene mit allen Sinneseindrücken ein. Dann schließe deine Augen und lass ein inneres Bild entstehen. Das kannst Du für dich aufbewahren und mit etwas Übung immer mal wieder abrufen.
© M. Hohmann/NLPVW
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Nimm eine Körperhaltung ein, die Du heute mit deinem Tag am Strand, oder in einem anderen Bereich des Wattenmeeres verbindest. Stelle damit dar, was dich heute erfreut hat, in dem Du beispielsweise die Wellen, den Wind oder ein Tier symbolisierst.
Vielleicht passen auch Bewegungen dazu, wie der Flügelschlag eines Vogels oder der Wellengang an Bord eines Schiffes.
Auch als Partnerübung geeignet! Ratet mal, was der andere darstellt.
Finde einen Platz mit Blick auf das Wattenmeer. Der Wasserstand verändert sich mit den Gezeiten. Was taucht auf, wenn der Wasserspiegel bei Ebbe sinkt? Was wird überspült, wenn er bei Flut wieder steigt? Nimm den aktuellen Anblick in dich auf und schließe deine Augen. Setze dich dazu am besten aufrecht hin. Reflektiere darüber, dass auch das Leben – wie das Wattenmeer – aus Ebbe und Flut bestehen kann.
Kannst Du in beidem positive Aspekte erkennen? Dass Ebbe nicht nur die Abwesenheit von etwas, sondern auch Ruhe bedeuten kann, Flut neben stressigen Zeiten auch reiches, erfülltes Leben? Was taucht jeweils auf oder verschwindet, wenn die (Ge-)Zeiten wechseln? Öffne die Augen wieder, wenn dir danach ist. Welches Bild siehst Du jetzt vor dir? Mit welcher Geschwindigkeit hat sich die Landschaft verändert?
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Es gibt viele Vögel am Wattenmeer – und viele unterschiedliche noch dazu. Beobachte heute einen Vogel genauer. Nimm erst einmal wahr, was Du siehst. Wie verhält sich dein Vogel, wie verhalten sich andere, mit denen er vielleicht unterwegs ist? Wie muss es sich für ihn anfühlen hoch oben in der Luft?
Dann stelle dir vor, was es für dich bedeuten würde, fliegen zu können. Versuche hinein zu spüren, wie sich das anfühlt. Vielleicht leicht, frei, getragen vom Wind … Stell dir vor, mit “deinem” Vogel einen Flug zu unternehmen. Nimm wahr, was das bei dir auslöst. Genießt Du die Sicht von oben? Möglicherweise entsteht dadurch Abstand zu Themen, die dich beschäftigen.
Suche dir im Wattenmeergebiet jeweils einen Gegenstand in der Natur, der folgende Qualitäten erfüllt: hart, weich, schwer, leicht, schön, nahrhaft, glatt, rau sowie außergewöhnlich. Beispielsweise könnten diese Dinge darunter sein: Steine, Muschelschalen, Grashalme, Algen, Äste, Federn, Muschelschalen, Bruchstücke, vielleicht Bernstein. Du findest sicherlich auch anderes. Betrachte die Gegenstände dann nacheinander genauer. Vielleicht magst Du eine Verbindung zu deiner eigenen Situation oder deinem Leben herstellen. Was ist gerade schwer, leicht, schön, außergewöhnlich …? Was läuft glatt, wo ist es eher rau?
Die Übung ist auch gut als Partnerübung geeignet – oder Du erzählst deine Gedanken dem Meer!
© M. Hohmann/NLPVW
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Baue dir auf dem Boden einen Rahmen aus Stöcken oder Gräsern oder zeichne ihn in den weichen Untergrund. Untersuche diesen Ausschnitt. Was entdeckst Du alles in deinem Bilderrahmen, sowohl Belebtes wie Unbelebtes? Und was verbindet sich vielleicht miteinander? Lass dir Zeit. Schaue dann einmal über den Rand hinaus.
Kannst Du Verbindung zwischen dem Mikrokosmos vor dir und dem Makrokosmos des Lebens erkennen? Vielleicht möchtest Du Parallelen zu deinem Leben oder deiner aktuellen Situation ableiten.
Zum Abschied kannst Du belastende Themen gerne hier lassen und dem Wattenmeer übergeben. Wirf die Sorgen einfach symbolisch „über Bord” – Du kannst sie dafür auch gedanklich an einen Stein binden und versenken.
Oder lass sie vom Meer wegspülen: schreibe sie bei auflaufendem Wasser in den Sand und schau zu, wie sie von den Wellen abgetragen werden. Vielleicht möchtest Du dich auf diese Art auch von einem Menschen verabschieden.
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Finde einen oder mehrere Symbole oder Gegenstände für das, was dir gut tut und packe eine (imaginäre) Schatzkiste. Hier sind deiner Phantasie keine Grenzen gesetzt: Muschel, Postkarte, Flyer Lieblingsrestaurant, Eintrittskarte Bad oder Museum, Stoffrobbe, …
Schreibe heute eine Postkarte an dich selbst. Vielleicht möchtest Du darin Urlaubserinnerungen beschreiben oder deinem Ich etwas mit auf dem Weg geben. Du kannst die Postkarte direkt abschicken oder eine andere Person (Hotelrezeption o.ä.) bitten, dies zu einem späteren Zeitpunkt für dich zu übernehmen. Vielleicht möchtest Du auch eine virtuelle Postkarte mit eigenen Nordsee-Bildern gestalten und über einen entsprechenden Anbieter versenden lassen.
© M. Hohmann/NLPVW
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Setze dich zum Ende deines Aufenthalts im Wattenmeergebiet einmal ruhig hin und bedanke dich bei deiner Umgebung, der See, dem Watt. Reflektiere gerne, wie die Natur zu deinem Aufenthalt beigetragen, dir Erholung und Freude geschenkt hat. Das Weltnaturerbe Wattenmeer ist außergewöhnlich, einzigartig und schützenswert. Mit einem Stillen Dank drückst du deine Wertschätzung für diese schöne Urlaubsregion aus.
Wenn du noch etwas weiter gehen möchtest, kannst du dir überlegen, wie du dich aktiv in den Schutz des Wattenmeers einbringen möchtest. Oder wie Du diejenigen unterstützen kannst, die sich für den Erhalt engagieren, z. B. Naturschutzvereine.
Es ist eine gute Idee, etwas vom Wattenmeer mit nach Hause zu nehmen um sich an das Erlebnis intensiver zu erinnern. Neben dem klassischen Muschelglas, das man sich auf den Schreibtisch oder ins Regal stellen kann, gibt es viele Möglichkeiten, wie Du dir Erinnerungen schaffen kannst.
© M. Hermann/Businessbar.de
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Halte immer wieder einmal inne und bleib stehen. Vielleicht während einem Spaziergang aber auch einfach so in deinem Tagesablauf. Atme einmal tief ein und aus. Blicke erst zu deinen Füßen und hebe dann einatmend langsam den Blick. Was siehst Du? Was ist um dich herum? Vielleicht kannst Du den Blick Richtung Horizont weiten und die Weite genießen, die für das Wattenmeer typisch ist.
Nimm dir heute einen Moment Zeit, um die Wellen oder die Tide zu beobachten.
Auch die Atmung, Gedanken und Gefühle kommen und gehen. Und nach der Einatmung sind wir einen Moment in der Atemfülle, nach der Ausatmung in der Atemleere. So wie das Meer jeweils inne hält, bevor es zu auf- oder ablaufenden Wasser wechselt.
© Mira Hohmann/NLPVW
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Lass dich heute von der Natur um dich herum berühren. Tatsächlich, in dem Du den Wind, den Regen oder die Sonne mit “Haut und Haar” wahrnimmst, das vorbeistreifende Dünengras spürst, den Sand unter deinen Füßen oder deinem Körper. Aber auch emotional, von der Schönheit deiner Umgebung, eines einzelnen Aspekts oder einer anrührenden Begebenheit in der Natur.
Beobachte heute einmal, was dir begegnet, das für den Kreislauf des Lebens steht. Vielleicht findest Du eine Feder, eine Muschelschale oder ein Schneckenhaus, siehst ein Deichschaf mit Lamm oder wie eine Möwe eine Strandkrabbe verspeist. Werden und Vergehen. Auch Du bist Teil dieses Kreislaufs.
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Der Rhythmus der Gezeiten bestimmt das Leben im Wattenmeergebiet – für Flora und Fauna, aber auch für die Menschen.
Vielleicht kannst Du Ebbe und Flut an einem Hafen oder vom Deich aus beobachten und überlegen, was mit dem Wasser noch alles kommt und geht.
Ist dir schon mal aufgefallen, wie viele Ortsnamen mit -siel enden? Das ist ein Zeichen dafür, dass diese Orte direkt am Wattenmeer liegen oder mal lagen. Das Siel ist der Deichdurchlass zur Entwässerung des Binnenlands. Im Zuge der Landgewinnung hat der Mensch die Küstenlinie in den letzten Jahrhunderten immer wieder verändert. Achte mal darauf, vielleicht findest Du noch mehr Spuren davon in der Umgebung. Oder recherchiere alte Landkarten, vielleicht war da, wo Du jetzt bist, früher Meeresgrund.
Auch schön als spielerische Aufgabe für die ganze Familie!
© NLPVW
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Gestaltet als Gruppe gemeinsam ein Bild zum Thema Wattenmeer. Positioniert euch nacheinander im Raum und nehmt dabei jeweils eine Körperhaltung ein, die einem Teil oder Bewohner des Watts entspricht (z.B. Wellen, Muschel). Varianten: Ergänzen könnt ihr euer Bild dadurch, dass jede Person einen Satz sagt und/oder eine Bewegung macht, die sie mir ihrer Körperhaltung in Verbindung bringt. So kann entweder ein statisches oder ein bewegtes Bild entstehen. Ihr könnt die Übung auch in zwei Kleingruppen machen und euch gegenseitig das Bild vorstellen bzw. interpretieren lassen.
Kommt zu zweit oder in einer Gruppe zusammen, um verschiedene Naturmaterialien zu erspüren und ertasten. Sammelt dazu zunächst alleine jeweils verschiedene ähnliche Naturmaterialien (Muschelschalen, Gräser, Stöcke,…). Bildet Paare, damit sich zwei Personen gegenseitig Gelegenheit geben, die Gegenstände zu erkennen. Dazu schließt eine Person die Augen und bekommt von der anderen Person einen Gegenstand zunächst nur auf die offene Handfläche gelegt. Der Impuls, zuzugreifen kann vielleicht wahrgenommen, ihm soll aber noch nicht nachgegeben werden.
Dann streicht die sehende Person mit dem Gegenstand über die Handfläche und vielleicht auch den Handrücken und den Arm der spürenden Person. Und erst in einem weiteren Schritt kann der Gegenstand dann von dieser mit immer noch geschlossenen Augen erstastet werden. Der Gegenstand wird dann weggelegt und das Ganze mit einem oder zwei weiteren, sehr ähnlichen Gegenständen wiederholt. Spannend ist, ob die übende Person am Ende die einzelnen Gegenstände bzw. Reihenfolge benennen und erkennen kann, nachdem sie die Augen wieder geöffnet hat.
© Robert Preuss/NLPVW
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Stelle dich an einen ruhigen Platz im Wattenmeergebiet und drehe dich nach und nach zu allen vier Himmelsrichtungen. In der Gruppe kann eine Person nach einer oder zwei Minuten eine Ansage machen und alle drehen sich gemeinsam. Nimm alles wahr, was Du in der jeweiligen Ausrichtung spürst und empfindest und was sich gegebenenfalls verändert. Beispielsweise kommt vielleicht einmal der Wind von vorne und nach der Drehung von der Seite. Du kannst die Augen einmal geöffnet und einmal geschlossen halten.
Geht als Gruppe gemeinsam langsam und in der Stille durch das Wattenmeergebiet. Wenn eine Person eine Sinneswahrnehmung hat, die sie mit der Gruppe teilen möchte, gibt sie einen Hinweis darauf und die ganze Gruppe konzentriert sich gemeinsam auf diese Wahrnehmung. Das kann zum Beispiel der Hauch des Windes, das Geräusch der Möwen oder der Geruch der Seeluft sein. Nach einiger Zeit löst eine andere Person diese Wahrnehmung mit einem neuen Vorschlag ab.
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„Watt für die Seele – die Wattenmeer-Achtsamkeitsübungen“ wurden als Baustein des Projekts PROWAD LINK im Auftrag der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer von „Businessbar – Personal- und Organisationsentwicklung, YOGA und Mee(h)r“ entwickelt. Ziel der Übungen ist es, Anreize zu setzen für Achtsamkeit im Umgang mit sich selbst und mit dem Weltnaturerbe Wattenmeer. So werden positive Effekte des Naturerlebens auf die mentale Gesundheit bei Gästen und Einheimischen und gleichzeitig das Bewusstsein für und eine emotionale Verbindung mit dem Wattenmeer gefördert.
Zudem ist das Übungsset eine Anregung für eine nachhaltige Aufwertung des Angebots von Anbietern in der touristischen und gesundheitsorientierten Branche der Wattenmeerregion, insbesondere als Stärkung von kleinen und mittleren Unternehmen. Die Übungen dürfen mit Quellenangabe http://www.nationalpark-wattenmeer/achtsamkeit übernommen werden.
Die Nationalpark-Partnerin Marion Hermann von Businessbar.de bietet zu den Wattenmeer-Achtsamkeitsübungen Train-the-Trainer-Seminare an http://www.businessbar.de#wattachtsamkeit
„PROWAD LINK: Protect and Prosper: Benefits through linking sustainable growth with nature protection“ wird finanziert durch das INTERREG VB Programm für die Nordseeregion. Die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer ist einer von 15 Partnern aus fünf Ländern, die mit interessierten Betrieben zusammenarbeiten und das Konzept des „Nature-Business-Benefit-Cycle„ nutzen, um neue, nachhaltige Angebote in den Modellregionen zu entwickeln.
Broschüre - Wattenmeer-Achtsamkeitsübungen
The Wadden Sea Mindful Exercises
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