Hamburg

Monitoring im Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer

Zur kontinuierlichen Umweltbeobachtung (Monitoring) werden im hamburgischen Nationalpark seit dem Jahr 2000 regelmäßige Erfassungen durchgeführt, um den Zustand und die Entwicklung des Gebietes zu dokumentieren und hieraus Schlüsse für das Gebietsmanagement abzuleiten.

Die Untersuchungen im hamburgischen Nationalpark fügen sich in den Rahmen des trilateralen Wattenmeer-Monitoringprogramms (TMAP = Trilateral Monitoring and Assessment Programme) ein. Damit sollen neben den natürlichen Veränderungen (Schwankungen, Sukzession, etc.) auch negative Einflüsse dokumentiert und für eine Zustandsbewertung bereitgestellt werden. Außerdem dienen die gewonnenen Daten zur Erfüllung der Berichtspflichten im Rahmen der

– EU-Vogelschutz-Richtlinie,
– Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie,
– Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie,
– Trilateralen Wattenmeer-Kooperation

und zur Evaluation des Gebietes als Nationalpark, UNESCO-Biosphärenreservat und Teil des UNESCO-Weltnaturerbe. Die Ergebnisse ermöglichen eine Erfolgskontrolle für das Naturschutzmanagement der Nationalparkverwaltung und dienen als Grundlage für die Beurteilung von Vorhaben im Gebiet.

Gänsebestände auf Neuwerk im Frühlahr 2019

© Nationalpark-Verwaltung Hamburgisches Wattenmeer

Flächennutzung durch Gänse auf Neuwerk 2018

© Nationalpark-Verwaltung Hamburgisches Wattenmeer

Das Monitoring-Programm für das hamburgische Wattenmeer verfolgt dazu folgende Ziele:

  • Alle flächenmäßig bedeutsamen Landschaftselemente des Nationalparks sollen dokumentiert werden, d. h. Wattflächen, Priele und Sände, die Düneninseln Scharhörn und Nigehörn, sowie die Insel Neuwerk mit Binnen- und Außengroden.
  • Alle bedeutsamen Lebensräume mit ihren charakteristischen Lebensgemeinschaften insbesondere für das Wattenmeer sollen in das Programm einbezogen werden.
  • Möglichst alle auf den Nationalpark einwirkenden Faktoren und Problemfelder sollen durch das Programm erkannt werden können.
  • Alle hierarchischen Ebenen (von Landschaftsteilen bis hin zu einzelnen Arten) sollen beobachtet werden, um so mehrere Diversitätsebenen zur Datenanalyse verfügbar zu machen.
Brutvogelkolonien auf Neuwerk 2020

© Nationalpark-Verwaltung Hamburgisches Wattenmeer

Brutvogelerfassung auf Neuwerk

© Nationalpark-Verwaltung Hamburgisches Wattenmeer

Vor diesem Hintergrund wurden für das jährliche Dauerbeobachtungsprogramm im hamburgischen Wattenmeer folgende Parameter ausgewählt:

  • Makrozoobenthos der Wattflächen
  • Brutvögel (insbesondere Wat- und Wasservögel) auf Neuwerk, Scharhörn, Nigehörn und Wittsand (ab 2007)
  • Schlupferfolg von Limikolen auf Neuwerk
  • Rastvögel auf und im Umfeld von Neuwerk, Scharhörn und Nigehörn
  • Frühjahrs- und Herbst-Rastbestände der Ringelgänsen und Nonnengänsen auf Neuwerk
  • Mauser- und Winter-Rastbestand der Eiderenten
  • Mauserbestand der Brandenten
  • Seehund- und Kegelrobben-Bestände
  • Vegetation der Salzwiesen auf Neuwerk, Scharhörn und Nigehörn
  • Wuchsform und Entwicklung ausgewählter Salzwiesenpflanzenarten auf Neuwerk (2000-2009)
  • Vegetation des Binnengrünlands auf Neuwerk
  • Vegetation der Dünen auf Scharhörn und Nigehörn
  • Sedimentation und Erosion auf Scharhörn, Nigehörn und Neuwerk
  • Umrisslinien-Ermittlung der Salzwiesen, Dünen und Quellerfluren auf Scharhörn und Nigehörn
  • Müllbelastung am Strand von Scharhörn
  • Ölopfer auf Neuwerk

Die Übersicht der Untersuchungsparameter enthält nähere Informationen hierzu.

Wanderung der Insel Scharhörn

© Nationalpark-Verwaltung Hamburgisches Wattenmeer

Sedimentationsmessung (sedimentation-erosion-bar / SEB)

© Nationalpark-Verwaltung Hamburgisches Wattenmeer

Grundlage für das Monitoring-Programm im Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer bilden die miteinander harmonisierten methodischen Vorgaben aus den jeweiligen Berichtsprogrammen, um so den Aufwand möglichst gering zu halten. So basiert das Handbuch für das „Programm zur ökologischen Dauerbeobachtung im Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer“ (NPHW-Monitoring-Handbuch) auf dem TMAP-manual. Damit wird sichergestellt, dass alljährlich fortlaufend die Daten in einheitlicher Weise erhoben und für die Datenhaltung der Nationalpark-Verwaltung zur Verfügung gestellt werden.

Die Daten fließen in das hamburgische Biotopkataster und Artenkataster ein.

Für Gutachter:innen werden folgende Unterlagen / Dateien für den Datentransfer zur Verfügung gestellt:

Mit den „Verbreitungskarten der Tiere Hamburgs“ besteht für Sie eine Lesezugriffsmöglichkeit auf den Gesamtdatenbestand des Hamburger Artenkatasters. Hierbei können Sie sich tagesaktuell für jede in Hamburg vorkommenden Tierart eine Verbreitungskarte auf Rasterbasis (2 km x 2 km) anzeigen lassen.

Ansprechpersonen Datenhaltung

Sofern Sie für Ihr Projekt oder Ihr Vorhaben Daten aus dem Nationalpark oder punktgenaue Geodaten aus dem Artenkataster benötigen, wenden Sie sich bitte direkt an uns. Alle Informationen zur Datenhaltung des Biotopkatasters finden sie hier.