Zum 15. Mal trafen sich Expert:innen zur Erfassung des Arteninventars in einem ausgewählten Wattenmeer-Bereich. Trotz widriger Wetterverhältnisse wurden etwa 350 Arten entdeckt.
09.08.2021 |
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Zum 15. Mal trafen sich Expert:innen zur Erfassung des Arteninventars in einem ausgewählten Wattenmeer-Bereich. Trotz widriger Wetterverhältnisse wurden etwa 350 Arten entdeckt.
Beim „GEO-Tag der Natur“ begeben sich Arten-Expert:innen jedes Jahr auf die Suche nach dem Arteninventar einer Insel oder eines Festlandbereiches im und am Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Vergangenen Samstag (31. Juli) machten sich 45 Teilnehmer:innen auf die Suche nach Tieren und Pflanzen im Naturschutzgebiet Leyhörn und den angrenzenden Watten und Salzwiesen der Leybucht im Nationalpark. Doch Sturm und Starkregen machten nicht nur zarten Insekten zu schaffen, auch andere Tiere blieben unsichtbar. Sogar die Fachleute selbst suchten immer wieder Unterschlupf, um nicht komplett durchzuweichen oder wegzuwehen. Trotzdem ließen sie sich nicht abschrecken, jede Regenpause für die weitere Suche zu nutzen, waren sie doch hoch motiviert aus ganz Niedersachsen, Bremen und Hamburg angereist. Denn neben der gemeinsamen Aufgabe, binnen eines Tages die Flora und Fauna in einem definierten Bereich möglichst vollständig aufzuspüren, bietet der GEO-Tag Gelegenheit zum persönlichen fachlichen Austausch mit weiteren Kolleg:innen aus Naturschutzbehörden und –verbänden, wissenschaftlichen Institutionen und Planungsbüros. Teilnehmende, die noch im Studium sind, können als angehende Fachleute ihre Kenntnisse einbringen und erweitern.
© Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer
Und so kam am Ende des besonders herausfordernden Tages eine – gemessen an den für die Kartierung katastrophalen Witterungsverhältnissen – erfreulich vielfältige Artenliste heraus. Im Vorteil waren die Expert:innen für jene Arten, die bei jedem Wetter an Ort und Stelle bleiben – also höhere Pflanzen, Flechten, Moose und Pilze. Das Gefäßpflanzen-Team um Annemarie Schacherer (ehem. Fachbehörde für Naturschutz) und Rüdiger von Lemm (Nationalpark-Station Sehestedt) konnte 137 Arten vermelden, darunter besonders erfreuliche Funde wie das Kleine Tausendgüldenkraut (Centaurium pulchellum), der Sumpf-Dreizack (Triglochin palustre) und das Übersehene Knabenkraut (Dactylorhiza praetermissa), eine Orchideen-Art, die in diesem Fall nicht übersehen wurde. Zehn der gefundenen Pflanzenarten stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Arten, darunter das Große Flohkraut (Pulicaria dysenterica).
Wilhelm Linders und Tia Wessels (ecoplan Leer / Hannover) entdeckten 37 verschiedene Flechten, darunter vier besonders geschützte Arten. Hervorzuheben ist die Gesprenkelte Felsschüsselflechte (Xanthoparmelia conspersa), die bisher an der Küste gar nicht festgestellt worden war. Die Pilz-Expert:innen konnten 25 Arten ausmachen, darunter auch der Wiesenchampion, der in Niedersachsen auf der Roten Liste steht.
Die Ornitholog:innen entdeckten 69 Vogelarten, darunter neben dem annähernd vollständigen Arteninventar der Wattenmeerwatvögel auch Zwerg- und Sichelstrandläufer, Trauerseeschwalbe, Bartmeisen oder Sumpfohreule. In der Nacht zuvor wurden vier Fledermausarten mit Detektoren bestimmt: Rauhaut-, Wasser-, Teich- und Breitflügelfledermaus. Zusammen mit Igel, Feldhase, Bisam und Fuchs standen so 8 Säugetier-Arten auf der Liste.
Für die Schnecken-Spezialist:innen berichtete Walter Wimmer (NLWKN Braunschweig), dass die „Ausbeute“ hinter den Erwartungen zurückblieb, obwohl Schnecken eigentlich feuchtes Wetter lieben. Am Ende standen immerhin 18 Arten auf der Liste, darunter die Kegelige Marschenschnecke (Assiminea grayana) und das Mäuseöhrchen (Myosotella myosotis) als typische Gehäuseschnecken der Salzwiesen.
Das Watt-Team von Petra Nehmer (Bioconsult) fand 10 typische tierische Wattbewohner wie Wattwurm, Strandkrabbe und Große Pfeffermuschel (Scrobicularia plana). Dazu kamen die Japanische Pinselfelsenkrabbe (Hemigrapsus takanoi), eine gebietsfremde Art, die in den 1990er Jahren an europäische Küsten verschleppt wurde und sich hier ausbreitet, und als weitere invasive Art die Brackwasser-Trogmuschel (Rangia cuneata), die ursprünglich aus Mexiko stammt und 2016 erstmals an der deutschen Nordseeküste nachgewiesen wurde.
Das Insekten-Team, durch das widrige Wetter besonders gebeutelt, schließlich entdeckte 47 verschiedene Arten, darunter Schmetterlinge: 3, Heuschrecken: 2, Libellen: 2, Fliegen: 4, Käfer: 30 und 6 Hautflüglerarten, darunter als Highlight eine Mooshummel (Bombus muscorum). Für die Artengruppe der Spinnen wurden 6 Funde gemeldet.
Am Ende wies die Gesamtliste der Funde dieses Tages beachtliche 347 Arten aus. „Auch an diesem GEO-Tag der Natur wurden wieder Arten entdeckt, die sehr selten sind oder bislang noch gar nicht im Gebiet nachgewiesen wurden“, stellte Nationalpark-Leiter Peter Südbeck bei der Abschiedsrunde fest. „Das belegt erneut, dass der Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer ein Hotspot für die Artenvielfalt ist. Und ist immer wieder eine Motivation, sich für den Erhalt dieses einzigartigen Lebensraumes einzusetzen. Auch in diesem Jahr kam wieder eine bemerkenswerte Anzahl von Fachleuten der Biodiversität im Nationalpark zusammen. Das gute Miteinander und diese starke Basis macht uns froh und dankbar“.
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