Niedersachsen

04.07.2022 | | Pressemitteilung der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer

Jever wird Biosphären-Stadt

Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung im Beisein von Umweltminister Lies

Die Stadt Jever ist der Entwicklungszone der Biosphärenregion Niedersächsisches Wattenmeer beigetreten: Am Samstag, 02.07. unterzeichneten Bürgermeister Jan Edo Albers sowie Peter Südbeck, Leiter des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer, die Kooperationsvereinbarung, die gemeinsame Ziele definiert und das Miteinander regelt. Die Nationalparkverwaltung ist Verwaltungsstelle der Biosphärenregion Niedersächsisches Wattenmeer.

Als Fürsprecher unterzeichnete außerdem der Niedersächsische Umweltminister Olaf Lies, der den Dialog über die Erweiterung des UNESCO-Biosphärenreservats initiiert hatte. Ziel war, das seit 1992 bestehende Biosphärenreservat – bislang weitgehend deckungsgleich mit dem gleichnamigen Nationalpark – um eine sogenannte Entwicklungszone zu erweitern: In dieser entstehenden Modellregion für nachhaltige Entwicklung erproben Kommunen, Unternehmen und Akteure beispielhaft umwelt- und sozialverträgliche Lebens- und Wirtschaftsweisen, um die Lebensgrundlagen der nachfolgenden Generationen zu erhalten.

Seit 2019 beteiligten sich Bürger:innen und Vertreter:innen der Kommunen sowie Interessensverbände der niedersächsischen Küstenregion am Dialogprozess zur Einrichtung der Entwicklungszone. Nach eingehender Beratung in den zuständigen Ausschüssen hat der Rat der Stadt Jever am 10. März 2022 den Beitritt zur Biosphärenregion beschlossen.

„Jever liegt zwar nicht direkt am Wattenmeer, steht aber angesichts Klimawandel, Energiewende und demografischem Wandel vor denselben Herausforderungen wie die gesamte Wattenmeer-Region“, erklärte Bürgermeister Albers. „Als Biosphären-Kommune arbeitet Jever aktiv an innovativen Lösungen für eine lebenswerte Zukunft.

Umweltminister Lies betonte dabei den Aspekt der Freiwilligkeit: „Mit der Novelle des Nationalpark-Gesetzes wurde im vergangenen Jahr klar und verbindlich geregelt, dass die Entwicklungszone mit keinen rechtlichen Verpflichtungen oder Einschränkungen einher geht. Vielmehr bietet die Biosphärenregion den organisatorischen Rahmen. So kann die nachhaltige Entwicklung von Umwelt-, Natur- und Klimaschutz gemeinsam voran gebracht werden – und zwar Hand in Hand.“

„Jever bildet zusammen mit den angrenzenden Kommunen Schortens, Wilhelmshaven, Sande und Zetel ein starkes Zentrum der Biosphärenregion“, ergänzte Peter Südbeck. „Dadurch bieten sich vielfältige Möglichkeiten des nachbarschaftlichen Ideenaustausches und der Zusammenarbeit in kleinen und großen Projekten.“ Zu den überkommunalen Projektideen gehört unter anderem der Aufbau eines Pendler-Fahrrad-Netzwerks. Bereits jetzt beginnen die Biosphärenkommunen und die Verwaltungsstelle der Biosphärenregion mit der Ausarbeitung von kommunalen Arbeitsprogrammen und der Umsetzung von konkreten Kooperationsprojekten.