Auf Niedersachsens Deichen stehen ca. 60.000 Schafe. Sie prägen unser Landschaftsbild und pflegen unsere Deiche. Zugleich bieten die Deiche den Tieren beste Nahrungs- und Lebensbedingungen – und Radfahrer:innen wie Spaziergänger:innen manche tierische Begegnung.
So präsent wie die Deichschafe an der Nordsee, ist auch die Nachfrage nach Lammfleisch in der Gastronomie. Doch 75 % der Gastronomen kaufen ihr Lammfleisch über den Großhandel: meist als küchenfertig portionierte Tiefkühlware aus Neuseeland.
Unsere Frage: Was können wir als Biosphärenregion dagegen unternehmen?
Unsere Antwort: Biosphären-Bratwurst vom Deichlamm!
Um die Region zu stärken und wieder mehr heimisches Lamm auf die Teller zu bringen, haben sich auf Einladung der Biosphärenregion einige Akteure auf den Weg gemacht und eine neue Lieferkette mit kurzen Wegen – für maximale Frische und Qualität – ins Leben gerufen. „So arbeiten für die Herstellung und Vermarktung der Biosphären-Bratwurst Betriebe aus der Biosphärenregion Niedersächsisches Wattenmeer partnerschaftlich zusammen“, erklärt Astrid Martin, Koordinatorin des Partnernetzwerks bei der Nationalpark- und Biosphärenverwaltung. „Gleichzeitig werden eine naturverträgliche Landwirtschaft, eine Kultur der Zusammenarbeit und die Wirtschaft in der Region gefördert.“
Die teilnehmenden Betriebe sind:
- Deichschäferei Jochen Fass, Wilhelmshaven
- Fleischerei Hamacher, Neustadtgödens
- Atlantic Hotel Wilhelmshaven
- Gulfhof Friedrichsgroden, Carolinensiel
Weitere Informationen rund um die Biosphären-Bratwurst und Möglichkeiten zum Kauf finden Sie unter http://watten.land/deichlamm
Das Projekt und das Ergebnis – die sehr leckere Biosphären-Bratwurst – wurde gestern im Rahmen des jährlichen Partner-Treffens der Nationalpark- und Biosphären-Partner:innen präsentiert. Rund 70 Partnerinnen und Partner trafen sich im UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer Besucherzentrum in Wilhelmshaven und nutzen die Zeit, um zu diskutieren, zu netzwerken und voneinander zu lernen. Im Fokus des diesjährigen Treffens stand das „Zukunftsfähige Wirtschaften“. Dazu hielt Hannah Strobel vom Next Economy Lab (NELA) einen spannenden Vortrag und bereitete den Auftakt zur Diskussion um die Ziele des Netzwerks in den kommenden fünf Jahren. Viel positive Resonanz erhielt auch das Thema „Watt für die Seele – Wattenmeer-Achtsamkeitsübungen“, eine Sammlung von Übungen, die die Charakteristika der Wattenmeernatur explizit einbeziehen. Ziel der Übungen ist es, Anreize zu setzen für Achtsamkeit im Umgang mit sich selbst und mit dem Weltnaturerbe Wattenmeer.
Abgerundet wurde das Treffen mit der Zertifizierung von drei neuen Betrieben, die direkt im Netzwerk der Nationalpark- und Biosphären-Partner willkommen geheißen wurden:
Das Partner-Netzwerk
Das Partner-Netzwerk des Nationalparks und UNESCO-Biosphärenreservates Niedersächsisches Wattenmeer umfasst inzwischen etwa 280 Partner. Dazu gehören 110 Betriebe aus den Bereichen Bildung, Landwirtschaft, Hotellerie/Gastronomie und Tourismus sowie ca. 170 ausgebildete Nationalpark-Führer*innen.
Weitere Informationen zum Partner-Netzwerk sind online unter www.nationalpark-partner-wattenmeer-nds.de zu finden. Hinweise zum Anerkennungsverfahren und Antragsunterlagen stehen zum Download zur Verfügung.