Niedersachsen

26.07.2023 |

Ranger*innen feiern den Welt-Ranger-Tag

Viele Aktionen im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer und weiteren Nationalen Naturlandschaften am 31. Juli

Jedes Jahr am 31. Juli findet international der Welt-Ranger-Tag statt. Auch in Deutschland beteiligen sich viele Rangerinnen und Ranger aus allen Regionen und Schutzgebieten. Angeboten werden unterschiedlichste Aktionen, wie Infostände und Führungen.

„Ranger in Deutschland, gibt es die denn überhaupt?“- werden Ranger*innen regelmäßig gefragt. Ja, die gibt es! Sie arbeiten in vielen der 141 Nationalen Naturlandschaften, die zusammen ca. 33% der Landesfläche abdecken.

Bei dem Wort ,,Ranger“ denken viele sofort an die Nationalparks in den USA, doch auch in Deutschland gehört das Ranger*in-Sein für rund 640 Menschen zum Berufsalltag. Für die meisten von ihnen ist das weit mehr als ein normaler Job – es ist eher eine Lebenseinstellung. Dabei nimmt der Schutz der Natur eine zentrale Stelle ein.

Das Erscheinungsbild weicht in Deutschland etwas von den amerikanischen Ranger*innen ab, die Arbeit ist jedoch genauso vielfältig. Ranger*innen kümmern sich darum, dass bedrohte Tier- und Pflanzenarten geschützt werden und nicht verschwinden. Dazu beobachten sie die Arten und erfassen diese regelmäßig. Sie schauen, dass die Regeln der Schutzgebiete eingehalten werden und bieten spannende Führungen an.

Eine besonders schöne Aufgabe der Ranger*innen ist es, mit Kindern und Jugendlichen draußen unterwegs zu sein, ihnen die Natur zu zeigen und Verständnis für den Wert der Schutzgebiete zu wecken. Ranger*innen verstehen sich als Mittler zwischen Menschen und Natur.

Weltweit gibt es ca. 285.000 Ranger*innen, die sich auch bei internationalen Kongressen und über die Rangerverbände austauschen. Auch deshalb verstehen sich Ranger*innen auf der ganzen Erde als große Familie. Sozusagen als ,,Familienfest“ feiern Ranger*innen jedes Jahr den Welt-Ranger-Tag am 31. Juli, allerdings auch mit einem ernsten Hintergrund: Sie gedenken ihren Kolleg*innen, die bei der Ausübung ihres Berufs ums Leben gekommen sind. Im zurückliegenden Jahr (Juni 2022 bis Mai 2023) waren es 148 Ranger*innen aus 39 Ländern – hinzu kommt eine Dunkelziffer der nicht gemeldeten Fälle.

„Bei uns in Europa kommt es im Verhältnis zu anderen Kontinenten eher selten zu Übergriffen, auch wenn diese in Deutschland immer mehr zunehmen. Vor allem in Afrika und Asien sind die Verluste durch Gewalt, Wilderei oder unzureichende Ausrüstung am höchsten“, sagt Milena Kreiling, die Co-Vorsitzende des Bundesverbandes Naturwacht e.V.

„Darüber wollen wir am Welt-Ranger-Tag reden und Spenden für Familien sammeln, die ein Familienmitglied durch die gefährliche Rangerarbeit verloren haben.“ Die Thin Green Line Foundation sammelt diese Spenden und stellt sie den Familien zur Verfügung, bietet Weiterbildungen an oder besorgt benötigtes Equipment. Oft mangelt es an grundlegenden Dingen wie Outdoor-Stiefel oder Erste-Hilfe-Packs.

World Ranger Day 2023 im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer

Anlässlich des World Ranger Day am 31. Juli 2023 bieten die Nationalpark-Ranger*innen im Niedersächsischen Wattenmeer Infostände und Führungen an, um Einblicke in ihren Beruf und das weltweite Rangernetzwerk zu geben.

Inseln

Borkum: Nationalpark-Ranger Simon Potthast steht von 10 bis 14 Uhr am Badekarren am Strandüberweg Café Seeblick (Waterdelle 48) und freut sich darauf, viele Interessierte über seine Arbeit und die Situation seiner Berufskolleg*innen in aller Welt zu informieren. Dabei hat er auch typisches Ranger-Equipment, was jede*r praktisch ausprobieren kann.

Juist: Markus Großewinkelmann, Nationalpark-Ranger auf Juist, informiert von 10-15 Uhr alle Interessierten an der Infohütte am Kalfamer am Ostende von Juist, über seine Arbeit im Nationalpark und Weltnaturerbe Wattenmeer, aber vor allem auch über seine Kolleginnen und Kollegen, die sich weltweit unter sehr schwierigen Bedingungen für den Schutz der Natur einsetzen. Darüber hinaus besteht die Gelegenheit, sich die einzigartige Vogelwelt am Ostende von Juist, in den angrenzenden Salzwiesen sowie den nahegelegenen Wattflächen anzuschauen. Spektiv oder Fernglas stehen zur Verfügung.

Norderney: Die Nationalpark-Ranger:innen Frauke Gerlach und Niels Biewer sind ab 10 Uhr am Osthellerparkplatz und freuen sich auf viele interessierte Gäste, die mehr über unseren Nationalpark und die Arbeit von Ranger*innen weltweit erfahren möchten. Um 11 Uhr und 14 Uhr gibt es jeweils eine einstündige Führung in den Inselosten.

Baltrum: Nationalpark-Rangerin Anette Müller steht von 10 bis 14 Uhr an ihrem Infostand  am Strandabgang Hotel Wietjes für interessante Informationen und Gespräche bereit.

Langeoog: Am World Ranger Day heißt der Langeooger Nationalpark-Ranger Florian Lemke von 11 bis 15 Uhr am Vogelwärterhaus alle Interessierten willkommen, die sich über das Thema Nationalpark & Ranger aus aller Welt informieren möchten. Zudem besteht vor Ort die
Möglichkeit, über ein Spektiv die Vogelwelt zu beobachten.

Spiekeroog: Nationalpark-Ranger Christopher Riechmann baut zum World Ranger Day  wieder am Ost-Pavillon seinen Infostand auf. In der Zeit von 10 bis 15 Uhr wird er dort über die Tätigkeiten der Ranger informieren und für Fragen Rede und Antwort stehen. Außerdem hat er ein Spektiv dabei, mit dem alle Interessierten die Vogelwelt der Ostplate gut beobachten können.

Festlandsküste

Leybucht / Krummhörn (Pilsumer Leuchtturm): Wolfgang Strecker und Rolf Greeven,  beide aktiv in der ehrenamtlichen Nationalpark-Wacht, sind von 10 bis 17 Uhr mit ihrem Infostand  seeseitig auf Höhe des Pilsumer Leuchtturms vor Ort.

Neuharlingersiel: Nationalpark-Rangerin Sandra Berhage steht von 10 bis 14 Uhr mit ihrem Infostand am Deich östlich des Hafens Neuharlingersiel, etwa in Höhe Kreisel / Seitenstraße „Krummhörn“.

Butjadingen: Nationalpark-Rangerin Annelie Hedden ist von 10 bis 14 Uhr an ihrem Infostand im Langwarder Groden anzutreffen und hat auch ein Spektiv und Infomaterial dabei. Sie freut sich auf viele kleine und große Interessierte bei der Prielöffnung im Langwarder Groden.

Cuxhaven: Die Nationalpark-Ranger Frank Penner und Sebastian Keller stehen von 10 bis 16 Uhr beim Wattenmeer Besucherzentrum, mit herrlichen Blick auf das schöne Wattenmeer und Neuwerk, und freuen sich darauf Einblicke in ihren Berufsalltag zu geben und über die Situation von Ranger*innen in anderen Gebieten dieser Welt zu sprechen.

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Nationalpark-Rangerin beim Beschildern der Schutzzonen
Die Beschilderung im Nationalpark ist eine von vielen Aufgaben der Ranger*innen.

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