Die Alpenrobben, das sind 28 Schüler*innen aus Deutschland und Österreich, die zwei Jahre intensiv zusammenarbeiten. Sie leben im oberen Mölltal und in Ostfriesland – im Nationalpark Hohe Tauern und am Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Sie wollen die Besonderheiten beider Nationalparks entdecken, sich über die Landesgrenzen hinweg vernetzen und in loser Folge von ihren Ideen und Erlebnissen berichten.
© Martin Stock / LKN.SH
Niedersachsen
12.11.2021 |
Start einer einzigartigen Schüler-AG: Die Alpenrobben
Schüler:innen aus Ostfriesland und Kärnten werden in zwei Jahren zu internationalen Nationalpark-Spezialisten
Die Alpenrobben aus dem Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer freuen sich auf die Kooperation mit den "Kolleg:innen" aus Kärnten.
© Schule Altes Amt Friedeburg
Am heutigen Freitag fand in Deutschland und Österreich zeitgleich die Auftaktveranstaltung zu diesem einzigartigen Nationalpark-Schul-Projekt statt. Insgesamt 28 Sechstklässler der Haupt- und Realschule Altes Amt Friedeburg (SAAF) und der Mittelschule Winklern in Kärnten begegneten sich das erste Mal bei einer internationalen Video-Konferenz. Sie interviewten die beiden Nationalpark-Leiter und Vertreter*innen der Politik über die Landesgrenzen hinweg.
„Ein solches Projekt ist im deutschsprachigen Raum einzigartig und eine großartige Initiative für den Nationalpark-Gedanken!“, so die Leiter beider Nationalparks, Peter Rupitsch (Hohe Tauern) und Peter Südbeck (Niedersächsisches Wattenmeer). „Wir brauchen junge Menschen, die sich sowohl für ihre Region als auch für die Natur in weltweiter Verbundenheit einsetzen.“
Der Nationalpark Hohe Tauern und der Nationalpark Wattenmeer – sie könnten unterschiedlicher nicht sein. Auf der einen Seite schroffe Gipfel, Gletscher und Almen, auf der anderen ausgedehnte Wattlandschaften, Salzwiesen und die Nordsee. Dennoch gibt es viele Gemeinsamkeiten: Wildnisgebiete, Dynamik, Überlebenskünstler mit hervorragenden Anpassungen – wahre Spezialisten im Tier- und Pflanzenreich. Und in beiden Nationalparks gibt es Herausforderungen und Chancen für Mensch und Natur! Diese Parallelen haben die Leiterin des Nationalpark-Hauses Carolinensiel, Tylke Pastuschka, und ihre Kollegin im Ersten Europäischen Klima- und Umweltbildungszentrum in Mallnitz, Gudrun Batek, auf die Idee gebracht, ein gemeinsames Schulprojekt zu entwickeln. Zwei Schulen waren schnell gefunden: die Mittelschule Winklern und die Haupt- und Realschule Altes Amt Friedeburg. „Die Idee stieß an der SAAF auf Begeisterung. Die intensive Auseinandersetzung mit unserem Nationalpark Wattenmeer in Verbindung mit einem internationalen Austausch, um den Nationalpark Hohe Tauern kennen zu lernen und neue Freunde in Österreich zu gewinnen, klingen nach einem spannenden Projekt für die SAAF“, so Schulleiter Stefan Willms. Tylke Pastuschka unterstreicht das und führt weiter aus: „Die Kinder moderieren, recherchieren und diskutieren und entwickeln dabei Entscheidungs- und Handlungskompetenzen, die sie ihr ganzes Leben lang nutzen können“.
In den kommenden Monaten packen die Schüler:innen jeweils einen Koffer, prall gefüllt mit Geheimnissen aus ihrem Nationalpark. Diese Koffer treten dann eine 1000 Kilometer lange Reise in die Partnerschule an. Hier entsteht daraus eine Ausstellung, die von der ganzen Schule besucht wird. Und im Anschluss wird es erst richtig spannend, denn im Juni 2022 begegnen sich die Kinder das erste Mal wirklich. Dann nämlich besuchen die Ostfriesischen Alpenrobben das Mölltal.
Gefördert wird das Projekt von der Niedersächsischen Wattenmeerstiftung. Mehr Informationen gibt es auf der Internetseite alpenrobben.com
Die ostfriesischen Alpenrobben bei der Videokonferenz
© Thomas Göken
