Die größten zusammenhängenden Wattflächen der Welt sind durch Nationalparke geschützt und als UNESCO-Weltnaturerbe ausgezeichnet. Gleichzeitig ist das sensible Naturgebiet ein beliebtes Urlaubsziel, das jährlich Millionen von Menschen besuchen, die sich in der intakten und einzigartigen Natur erholen möchten.
Konflikte zwischen erholungssuchenden Menschen und der Tier- und Pflanzenwelt in den Wattenmeer-Nationalparken haben insbesondere während der Corona-Pandemie zugenommen. Die neue Informationskampagne für respektvolles Verhalten im Nationalpark und Weltnaturerbe Wattenmeer ist auch als Reaktion darauf von mehreren Institutionen gemeinsam entwickelt worden.
Ziel der Projektgruppe, bestehend aus dem WWF Wattenmeerbüro, dem Gemeinsamen Wattenmeersekretariat (CWSS) und den drei Nationalparkverwaltungen Schleswig-Holsteinisches, Niedersächsisches und Hamburgisches Wattenmeer, ist es, die Verhaltensregeln im Nationalpark in innovativer Form und mit einer humorvollen Note zu kommunizieren. Mit Hilfe von Videos sollen neue ebenso wie langjährige Gäste zu einem wertschätzenden Benehmen in der Natur ermutigt werden.
Umgesetzt wurde das Vorhaben mithilfe der beiden Hamburger Produktionsfirmen „win win Film“ und „dschungelfilm“, die auch an der NDR-Serie „Neues aus Büttenwarder“ mitwirkten. Herausgekommen sind fünf Kurzvideos, sogenannte „Reels“, deren Einsatzgebiet vor allem das Soziale Medium „Instagram“ ist. Darin wird der Spieß umgedreht: Was passiert, wenn sich wilde Tiere und Pflanzen im Lebensraum der Menschen danebenbenehmen? Hauptdarsteller sind fünf menschengroße Kostüme von Austernfischer, Ringelgans, Seehund, Stranddistel und Sandregenpfeifer. Eindrucksvoll und amüsant zeigen die Clips, wie sich die Gäste im Wattenmeer verhalten sollen, um das wertvolle Ökosystem zu bewahren. In einem ergänzenden, längeren Film kommen 12 Menschen zu Wort, die an und mit dem Wattenmeer leben.
Die Videos sind in den drei Wattenmeersprachen Deutsch, Dänisch und Niederländisch sowie auf Englisch verfügbar. In der deutschen Version der Instagram-Reels hat der Hamburger Musiker Jan Delay den Tieren eine markante Stimme gegeben.
Das Projektteam dankt allen Mitwirkenden, vor allem den ehrenamtlichen Darstellenden in allen Clips, und freut sich über eine rege Verbreitung der Filme on- und offline. Interessierte können sich an die Projektpartner wenden, wenn sie die Videos für ihre eigenen Kanäle, Infoscreens oder Ausstellungen nutzen möchten. Die fünf Kostüme werden in der Wattenmeerregion weiterhin im Einsatz sein, zum Beispiel auf Veranstaltungen.
Alle Videos der Kampagne sind auf den Online-Kanälen der beteiligten Institutionen sowie auf dieser Website zu finden: www.waddensea-worldheritage.org/de/benimm-dich