Niedersachsen

14.04.2023 |

„Tor zum Nationalpark“ in Schillig eingeweiht

In der offenen Wattenmeer-Landschaft erschließt sich nicht auf Anhieb, ab welchem Punkt man den Nationalpark betritt. Die neuen "Tore zum Nationalpark" markieren einladend, prägnant und trotzdem dezent die Eingangssituation.

Wer in Schillig den Strand betritt, steht gleichzeitig am Eingang zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Auch wenn die eindrucksvolle Gezeitenlandschaft und die vielen Vögel unübersehbar sind, ist das nicht allen wirklich bewusst. Mit der neu installierten Stele „Tor zum Nationalpark“ wird diese Eingangssituation eindrucksvoll und doch unaufdringlich in Szene gesetzt.

Peter Podein, allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters der Gemeinde Wangerland, Armin Kanning, Geschäftsführer der Wangerland Touristik, und Nationalpark-Leiter Peter Südbeck übergaben die Stele heute gemeinsam an die Öffentlichkeit. Sie ist Modell für viele weitere Stelen, die an Eingängen zum Nationalpark installiert werden.

Die Idee, den Eintritt in den Nationalpark sichtbar zu machen, wurde schon vor langer Zeit geboren. Anders als z. B. in Wald-Nationalparken erschließt sich in der weiten offenen Landschaft mit der mehrere hundert Kilometer langen Küstenlinie nicht auf Anhieb, wo das Schutzgebiet beginnt. Ziel war, die Markierung stabil und gleichzeitig so zurückhaltend zu gestalten, dass sie sich ästhetisch in die Landschaft einpasst und trotzdem ins Auge fällt. Jürgen Püschel, Grafiker der Nationalparkverwaltung, skizzierte 15 verschiedene Entwürfe. In einem internen Wettbewerb wurde dieser filigran wirkende Schriftzug ausgesucht, der auffällt, ohne in der Naturlandschaft aufdringlich zu wirken. In einer Pilotphase wurden zwei Stelen auf Norderney und am Langwarder Groden aufgestellt. Die Ranger sammelten Rückmeldungen der Besucher*innen, die durchgehend positiv ausfielen. So konnte das Projekt Anfang des Jahres Fahrt aufnehmen. An mehreren typischen Eingangs-Situationen ins Schutzgebiet wurden diese Begrüßungsstelen als freundliches und attraktives Willkommens-Symbol aufgestellt und weitere sind bis zu den Sommerferien in Planung.

Die handwerkliche Umsetzung erfolgt in Kooperation mit den berufsbildenden Schulen (BBS) Wilhelmshaven. Der Schriftzug besteht aus Cortenstahl. Dieser bildet unter Witterungseinfluss eine Rostschicht, die das Objekt interessant und „lebendig“ macht. Das Metallobjekt wird zwischen zwei Pfosten aus Robinienholz aufgehängt. Bei diesem ungewöhnlichen Projekt könnten die Schüler*innen zeigen, was sie gelernt haben. Das hochwertige Informationsschild aus Messing, welches auf das UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer hinweist, wird produziert durch die GPS Wilhelmshaven-Roffhausen. Markus Haarmann, Leiter der Artec Roffhausen, und Manfred Ahten (Gravur-Abteilung Artec Roffhausen) waren bei der Einweihung vor Ort.

Die Installation sowie die Finanzierung der „Tore zum Nationalpark“ übernehmen die jeweiligen Gemeinden oder zuständigen Institutionen, die Interesse an diesem Projekt haben. Im Wangerland wurden insgesamt vier Tore, beauftragt durch die Wangerland Touristik GmbH, aufgestellt. „Wir können nicht häufig genug auf unser großes Erbe vor der Haustür hinweisen“, betont Armin Kanning. „Umso mehr freuen wir uns, von Anfang an dieses Projekt zu unterstützen und auf eine so schöne Art auf das Wattenmeer aufmerksam machen zu können“.

„Ohne die engagierte und partnerschaftliche Zusammenarbeit der Institutionen und aller Beteiligten wäre die Umsetzung dieses Projektes so nicht möglich,“ so Peter Südbeck. „Die Begrüßungs-Stelen sind ein weiterer Meilenstein im nachhaltigen Miteinander von Naturschutz und Tourismus, Nationalparkverwaltung und Kommunen, Einheimischen und Gästen.“

auf dem Foto v.l.n.r.: Peter Podein (stv. Bürgermeister Gemeinde Wangerland), Karla Schulze (Nationalparkverwaltung), Ingo Krause, Armin Kanning (beide Wangerland Touristik), Peter Südbeck (Nationalparkverwaltung), Markus Haarmann (Artec), Sandra Berheide (Nationalparkverwaltung), Manfred Ahten (Artec), Anja Goldenstein (Wangerland Touristik). Foto: Wiebke Kreinick / NLPV