Niedersachsen

27.01.2021 |

„Tor zur Wildnis“: Neues Angebot im Nationalpark auf Norderney

Im Zuge der Arbeiten zur Dünenverstärkung auf Norderney wird am Osthellerparkplatz die Basis für eine neue Nationalpark-Infoeinrichtung geschaffen – das „Tor zur Wildnis“.

Im Zuge der Arbeiten zur Dünenverstärkung zwischen Oase und Osthellerparkplatz durch den Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) wird am Standort der jetzigen Schutzhütte am östlichsten Parkplatz Norderneys die Basis für eine neue Infoeinrichtung geschaffen. Die schon in die Jahre gekommene Hütte wird hierzu abgebaut und soll nach Abschluss der Arbeiten des NLWKN durch die neue Infoeinrichtung ersetzt werden. Geplant ist ein Pavillon mit begehbarer Plattform als „Tor zur Wildnis“. Dieser Bau wird die drei Wege und damit die Besucher:innen des Inselostens bündeln. So sollen alle Besucher des Inselostens erreicht werden.

Für das Erleben einer weiterhin natürlichen Entwicklung der Norderneyer Inselnatur ist dieser Ort in besonderer Weise prädestiniert: Die Besucherinnen und Besucher können hier über die Besonderheiten dieser einzigartigen, dynamischen Naturlandschaft im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer mit einer Vielzahl an Lebensräumen und seltenen Pflanzen und Tiere informiert werden. Weiter östlich von hier ist die Insel nicht mehr durch Deiche oder Schutzdünen gesichert, hier findet nur noch Natur statt. Der Norderneyer Osten ist Ruhezone des Nationalparks und einer der wenigen Orte, an denen in herausragender Weise deutlich gemacht werden kann, warum das Wattenmeer zum Weltnaturerbegebiet geworden ist: die ständige Veränderung von Sand und Vegetation, die erstaunlichen Anpassungen der Tiere und Pflanzen, an diesem Ort überleben zu können, die Bedeutung für die Artenvielfalt. Hier kann Natur ganz Natur sein, Kernelement im Nationalpark und Weltnaturerbe Wattenmeer. In den Dünen brüten Steinschmätzer, in der Salzwiese Löffler, am Strand Zwergseeschwalben und Sandregenpfeifer. Seltene Pflanzen wie der Zwerg-Lein, der Zwerg-Gauchheil, die Meeres-Salde, die Stranddistel und das Rotbraune Quellried wachsen hier.

Mit dem Verständnis für die dortige Natur soll der Pavillon den Besucher:innen auch die Verhaltensregeln an die Hand geben, die zum Schutz von Landschaft, Tier- und Pflanzenwelt erforderlich sind. Der Weg in den Inselosten führt durch das „Tor zur Wildnis“. Damit wird das Bewusstsein und die Wahrnehmung dafür geschärft, an dieser Stelle ein Herzstück des Weltnaturerbes zu betreten.

Das „Tor zur Wildnis“ wird im Rahmen des Förderprogramms „Landschaftswerte“ zur Hälfte durch die EU und zur Hälfte durch das Land Niedersachsen finanziert. Das Projekt wird in Kooperation der Nationalparkverwaltung mit der Staatsbad Norderney GmbH und der Stadt Norderney umgesetzt und der Öffentlichkeit vorgestellt.

Der Baubeginn richtet sich nach dem Arbeitsfortschritt des NLWKN. Frühestens ist damit im Herbst 2021 zu rechnen, da sich der neu aufgeschüttete Boden noch konsolidieren muss. In der Zeit zwischen dem Abriss der jetzigen Infohütte und dem Neubau wird es eine Übergangslösung für die Information der Besucher:innen geben. Im Sommer werden an dieser Stelle die Nationalpark-Ranger Frauke Gerlach und Niels Biewer auch wieder ihre wöchentliche „Natur-Sprechstunde“ anbieten.