Niedersachsen

29.04.2021 | | Presseinformation der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer

Willkommen in der Biosphäre: Heimische Wildblütenmischung für die Wattenmeer-Region

Verteilaktion von Saatgutmischungen in den Biosphärengemeinden

Projekte zur Förderung der heimischen Artenvielfalt laden zum Mitmachen ein.

Sande, Schortens und Zetel im Landkreis Friesland sowie die Samtgemeinde Hage haben als Kommunen bereits sehr früh ihren Beitritt zur Entwicklungszone der UNESCO-Biosphärenregion Niedersächsisches Wattenmeer beschlossen und bekennen sich damit zu einer nachhaltigen Entwicklung in der Wattenmeer-Region. Dabei geht es nicht allein um große Projekte, sondern auch um viele „kleine“ Aktionen, die einen ebenso wichtigen Beitrag leisten – zum Beispiel die Förderung der Artenvielfalt in heimischen Gärten, wo viele Mitbürgerinnen und Mitbürger mitmachen können. Hierfür stellt die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer als Verwaltungsstelle der Biosphärenregion interessierten Bürger:innen als „Willkommensgruß“ eine regionale Saatgutmischung zur Verfügung. Bei gemeinsamen Aktionen in Zetel sowie in Hage am 26.04. nahmen Vertreter:innen der Kommunen die ersten Saatgut-Tüten entgegen und konnten gleich mit der Aussaat beginnen.

Heimische Wildblüten für Balkon und Garten

Die Wildblütenmischung wurde im Projekt „Tausende Gärten – Tausende Arten“ sorgfältig für den norddeutschen Raum zusammengestellt. Die im Bundesprogramm Biologische Vielfalt vom Bundesamt für Naturschutz geförderte Kampagne setzt sich bundesweit für naturnahes Gärtnern ein – jede und jeder Einzelne kann im Garten oder auf dem Balkon für den Insektenschutz und damit für die Artenvielfalt aktiv werden. Die Wildblütenmischung enthält 27 heimische, zum Teil mehrjährige Wildpflanzenarten und kann noch im Mai oder aber für die Blüte im nächsten Jahr noch diesen Herbst auf 1 – 2 m² Fläche ausgesät werden.
Die Saatgutmischung steht ab Ende dieser Woche zur Abholung bereit (in Schortens ab Mitte Mai; Infos zur aktuellen Verfügbarkeit auf www.watten.land):

  • Hage: Bürgerbüro
  • Sande: Gemeindebibliothek
  • Schortens: Rathaus und Regionales Umweltzentrum (RUZ)
  • Zetel: Bürgerbüro
Regionale Wildblütenmischungen

© Tausende Gärten - Tausende Arten

Die Zukunft der Region gemeinsam gestalten

Von Blühflächen mit heimischen Pflanzen bis hin zu umfangreichen Projekten wie die Umgestaltung des Guts Altmarienhausen: „Die Biosphärenregion bietet den Rahmen, vielfältige Projekte und Initiativen nachhaltiger Entwicklung zu fördern und miteinander zu vernetzen“, erklärte Sandes Bürgermeister Stephan Eiklenborg und verwies dabei auf die positiven Erfahrungen Sandes als langjährige Partnergemeinde des Nationalparks und Biosphärenreservats.

„Auch Ostfriesland ist von globalen Herausforderungen wie dem Klimawandel betroffen. Deshalb möchte die Samtgemeinde Hage einen kleinen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung in der Region leisten“, so Johann Behrends, Allgemeiner Vertreter des Samtgemeindebürgermeisters in Hage.

Jede Biosphärengemeinde setze in einem Arbeitsprogramm ihre eigenen thematischen Schwerpunkte, ergänzte Jürgen Rahmel, Leiter des Dezernats Biosphärenreservat der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer. Häufig sind in den Gemeinden bereits konkrete Projektideen vorhanden, deren Umsetzung bei einem Beitritt zur Entwicklungszone direkt angegangen werden kann, zum Beispiel die Aufwertung eines ehemaligen Melkstands in Zetel zu einem Wanderrastplatz mit Informationen zur Natur- und Landschaftsgeschichte. In Biosphärenschulen, die besonders auf das Thema Nachhaltigkeit setzen, kann das Thema „Gesundheitsförderung an Schulen“ in den Fokus gerückt werden.

Den Gedanken der Vernetzung illustriert auch das Projekt „1 m² Garten für Frieslands natürliche Arten“ des Landkreises Friesland mit der mobilen Umweltbildung MOBILUM, das ebenfalls beim Ortstermin in Zetel vorgestellt wurde: Um dem Rückgang der Artenvielfalt entgegenzuwirken, soll ein Netzwerk aus natürlichen Strukturen entstehen, in dem sich die Natur ungestört entwickeln kann – 1 m² in jedem Garten.

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