Scholle

Schollen (Pleuronectes platessa) gehören zu den Fischen, die das Wattenmeer als ihre "Kinderstube“ nutzen. Die Tiere laichen im Frühjahr in der südlichen Nordsee. Von dort werden die Eier in das Wattenmeer verdriftet.

Im ersten Frühjahr ihres Lebens halten sich die Schollen im flachen Wasser auf. Dort sind sie vor vielen Fressfeinden geschützt und finden gleichzeitig ein großes Nahrungsangebot. Die Niedrigwasserzeiten verbringen sie in nur wenige Zentimeter tiefen Pfützen.

Im späten Frühling vertreiben Temperaturanstieg und Sonneneinstrahlung die Fische von diesen hoch gelegenen Bereichen des Meeresbodens in die tieferen Priele, zur Hochwasserzeit kommen sie aber zum Fressen zurück. Mit zwei oder drei Jahren wandern die Schollen in die offene Nordsee aus.

Die Scholle ist die am häufigsten gefangene Plattfischart im gesamten Nordostatlantik (150.000 bis 200.000 t pro Jahr) und gehört zu den wirtschaftlich wichtigsten Speisefischen Europas. Schollenfang mit Grundschleppnetzen findet nur außerhalb des Wattenmeeres in der tieferen Nordsee statt.