Dünen

Auf Sand gebaut

Sandstrände und Dünen kennzeichnen alle sieben Ostfriesischen Inseln (Niedersachsen) und die Geestinseln Amrum und Sylt sowie den Westen der Halbinsel Eiderstedt (Schleswig-Holstein). Auch auf Nigehörn und Scharhörn (Hamburg) sind Dünen zu finden.

Küstendünen bestehen aus Meeres-Sand, den die Brandung an den Strand spült. Trockene Sandkörner werden vom Wind weitertransportiert und hinter kleinen Hindernissen, z. B. Muschelschalen, aufgehäuft. Dort können sich Meersenf, Dünen-Quecke und andere Pionierpflanzen ansiedeln. Ihre Wurzeln halten den Sand zusammen, Spross und Blätter fangen weiteren Sand. Die Primärdüne (auch Embryonaldüne oder Vordüne genannt) entsteht.
Bei fortgesetzter Sandzufuhr folgt der Gewöhnliche Strandhafer. Sein Wurzelstock reicht mehrere Meter in die Tiefe und der unterirdische Spross bildet lange Ausläufer (Rhizome). So wird der Sand weiter gefestigt. Der Strandhafer trägt entscheidend zur Bildung von Weißdünen (Sekundärdünen) bei, die mehrere Meter hoch werden können.

Sukzession

ist die zeitliche Abfolge von Lebens-Gemeinschaften innerhalb eines Lebensraums. Aus den ersten Pionier-Gesellschaften entwickeln sich Folge-Gesellschaften. Das letzte Stadium dieser Entwicklung wird als Klimax-Gesellschaft bezeichnet.

Landeinwärts, wo kein frischer Sand mehr eingeweht wird, entwickeln sich humusreiche Tertiärdünen mit einer artenreichen Vegetation aus Pflanzen, die nährstoffarme Böden bevorzugen: Graudünen mit niedrigen Gräsern wie dem Silbergras und zahlreichen Kräutern wie dem Berg-Sandglöckchen, sowie Braundünen mit Gewöhnlicher Krähenbeere, Heidekraut und Tüpfelfarn. Die Tertiärdünen sind auch durch eine hohe Vielfalt an Moosen und Flechten charakterisiert.
Zwischen den Dünenrücken finden sich nasse Dünentäler mit Tümpeln und vermoorten Stellen, die als Feuchtbiotope für Fauna und Flora bedeutend sind.

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