Schleswig-Holstein

Ein Gemeinschaftsprojekt

Acht dicke Akten prall gefüllt mit Informationen und der Beleg der Einlieferung bei der Post sind der Beweis: Es ist vollbracht! Der für die UNESCO bestimmte Antrag auf Erweiterung des Biosphärenreservates „Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und Halligen“ um die Insel Pellworm ist Ende August fristgerecht an das Bundesumweltministerium auf den Weg gebracht worden.

„Wir freuen uns, dass das Vorhaben nun diesen entscheidenden Schritt weitergekommen ist“, sagt Silke Wissel, die Projektleiterin für die Weiterentwicklung des Biosphärengebietes. Seit Februar 2019 hat sie das Vorhaben begleitet und vorangetrieben.

Das Biosphärenreservat Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer wurde im Jahr 1990 von der UNESCO, der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur, anerkannt und 2004 um fünf Halligen als Entwicklungszone erweitert. Auf Pellworm wurde ein Beitritt zur Entwicklungszone seit 2016 diskutiert. Im Februar 2019 startete ein gemeinsames Projekt der Gemeinde und der Nationalparkverwaltung zur Konkretisierung, 2020 und 2021 folgte ein Rahmenkonzept. Mit einstimmigem Beschluss votierte die Pellwormer Gemeindevertretung schließlich Ende März 2021 für den Beitritt und beauftragte die Nationalparkverwaltung, die Antragstellung in die Wege zu leiten.

Fachkompetenz aus allen Fachbereichen

Der „Antrag zur räumlichen Erweiterung des bestehenden Biosphärenreservates“, wie das Dokument vollständig heißt, wurde in deutscher und englischer Sprache formuliert. Neben den intensiven Vorbereitungen auf Pellworm und dem kontinuierlichen Engagement auf den Halligen beschreibt er auch die Arbeit in der Kern- und Pflegezone des Biosphärenreservates, also im Nationalpark . Silke Wissel: „Da steckt auch viel Fachkompetenz aus allen Fachbereichen der Nationalparkverwaltung drin.“

Gelungene regionale Zusammenarbeit

Und noch aus einem anderen Grund ist der Antrag ein „eindrucksvolles Beispiel gelungener Zusammenarbeit“, wie die stellvertretende Leiterin der Nationalparkverwaltung Kirsten Boley-Fleet betont: „Es ist ein Gemeinschaftsprojekt der ganzen Nationalparkregion, dokumentiert mit den Unterschriften von sechs Verantwortlichen.“ Als da sind: die Landräte der Kreise Dithmarschen und Nordfriesland Stefan Mohrdieck und Florian Lorenzen, die Vorsteherin des Amtes Pellworm Heike Hinrichsen, die Pellwormer Bürgermeisterin Astrid Korth, der schleswig-holsteinische Umweltminister Tobias Goldschmidt sowie der Leiter der Nationalparkverwaltung Michael Kruse. Allein diese Unterschriften zusammen zu bekommen, glich einer Reise entlang der gesamten Küste.

Entscheidung wohl Sommer 2023

Wie geht es nun weiter? Nach Vorlage beim Bundesumweltministerium wird der Antrag bis Ende dieses Monats von dort an die UNESCO in Paris weitergeleitet. Silke Wissel: „Mit einer UNESCO-Entscheidung rechnen wir Ende Juni 2023 – und hoffen natürlich auf ein ‚Go‘!“.

Antragsunterlagen
Knapp 150 Seiten umfasst der Antrag - ohne Anlagen.

© Wissel / LKN.SH

Acht Akten mit den Antragsunterlagen zur Erweiterung des Biosphärenreservats
Die Antragsunterlagen füllen acht Aktenordner

© Wissel / LKN.SH