Niedersachsen

Engagierter Ruhestand

Nach über 40 Jahren Arbeitsleben bei der Deutschen Telekom nahm Manfred Kammeier aus Schermbeck (Kreis Wesel) das Angebot an, in den „engagierten Ru-hestand“ zu wechseln. Eine der Voraussetzungen zu dieser Form des Vorruhestands ist die Verpflichtung zu gesellschaftlichem Engagement, z.B. von mindestens 1000 Stunden ehrenamtlicher Tätigkeit. Manfred Kammeier entschied sich, einen Teil dieses Ehrenamts-Kontingents dem Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer zu widmen.

Die Anfrage von Manfred Kammeier kam passgenau, um als Freiwilliger bei der Seehundstation Nationalpark-Haus Norddeich eine ganz besondere und anspruchsvolle Aufgabe übernehmen zu dürfen: Für ein Forschungsprojekt über Seehunde im Rahmen einer Masterarbeit wurde Unterstützung gebraucht – hier konnte Manfred Kammeier seine handwerklichen Fähigkeiten und  Kenntnisse im Bereich Technik und Projektmanagement einbringen und, als passionierter Kajakfahrer, auch seine sportlichen Kompetenzen, denn die praktische Forschungsarbeit fand vom Boot aus statt.

Während seines achtwöchigen Einsatzes erhielt er darüber hinaus einen praktischen Einblick in den Schutz unserer Meeressäuger und die Pflege der Tiere in der Station bis zur Auswilderung sowie die Öffentlichkeitsarbeit.

„Ich habe wunderbare, engagierte Menschen kennen gelernt, die für den Tier- und Naturschutz leben und mich auch infiziert haben“, schwärmt Manfred Kammeier. „Ich habe neue Sichtweisen auf Naturschutz und Tierpflege gewonnen und konnte im Gegenzug meine handwerkliche Fähigkeit und Berufserfahrung einbringen.“ Sein Fazit: „Ich werde gerne Wiederholungstäter. Es war aus meiner Sicht ein gelungenes ‚Win-Win-Ehrenamt“ und hoffe somit auf eine neue Einladung mit neuen Herausforderungen in 2021.“ Auch Dr. Peter Lienau, Leiter der Seehundstation Nationalpark-Haus Norddeich, zeigt sich begeistert von der Zusammenarbeit: „Hier hat alles gepasst: Genau die richtige Person für unser zentrales Projekt, flexibel und enthusiastisch – wir danken sehr für die großartige Unterstützung.“