Bis Mitte August unterstützt die Sozialarbeitsstudentin Linda Rajabi (25) aus Nürnberg das Umweltbildungsteam im Nationalpark-Haus Carolinensiel. Vor Ort kann sie mit Besucher:innen das Wattenmeer bei Wattwanderungen und Schiffsfahrten erkunden oder sie bei Angeboten innerhalb der Ausstellung des Hauses begleiten. Genau wie sie hat es sich auch Nina Potthoff (22) auf Norderney zur Aufgabe gemacht, für Umweltthemen zu sensibilisieren und Schulklassen bei Wattführungen für den Schutz der Meere zu begeistern. „Ich habe Deutsch und Biologie auf Lehramt studiert und möchte mir im Bereich der Umweltbildung ein Standbein aufbauen, das ich später als Lehrerin sinnvoll mit der Schulbildung verbinden kann“, erklärt Nina.
Die Erfahrung, dass man sich nicht immer zwischen Forschung und Bildung entscheiden muss, macht auch Lisa-Maria Wagner (24), Bachelorabsolventin der Biologie aus Leipzig. Sie arbeitet seit Juni im UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer Besucherzentrum in Wilhelmshaven mit. „Veranstaltungen in der Ausstellung und im Labor anzuleiten, hat mir während meines Praktikums sehr viel Spaß gemacht. Ich fand es großartig, dass ich sogar mithelfen durfte, Gästeführungen für unterschiedlichste Zielgruppen zu konzipieren und auch selbst umzusetzen.“ Den Wissenstransfer aus der Forschung später so breit wie möglich zu gestalten, ist vor allem bei Umweltthemen sehr wichtig.
Die Praktikantinnen kennen sich schon etwas länger: ,,Der Praktikumsbeginn fand in Form eines gemeinsamen Einführungsseminars in Dornumersiel statt, bei dem wir einander kennenlernen durften und erste Einblicke in die Aufgabenbereiche der jeweiligen Praktikumsstellen erhielten”, erzählt Lucy Drenker (27), die ihr Praktikum in der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer absolviert hat. Vor allem die Vielfalt der unterschiedlichen Arbeitsbereiche innerhalb einer Verwaltung hat die “Mensch und Umwelt”-Studierende während ihres Praktikums begeistert. Elena Reiriz Martínez startet ihren Einsatz im Nationalpark-Haus Fedderwardersiel Anfang August.
Seit 1990 fördert die Commerzbank Praktika in Großschutzgebieten in ganz Deutschland und stellt damit ihr dauerhaftes Engagement für den Natur- und Umweltschutz unter Beweis. Studierende aller Fachrichtungen erhalten die Möglichkeit, drei Monate in einem Nationalpark, Naturpark oder Biosphärenreservat mitzuarbeiten. Während dieser Zeit lernen sie, sich in Themenfeldern wie Umweltbildung, Führungsdidaktik und Öffentlichkeitsarbeit auszuprobieren und selbst Verantwortung in verschiedensten Bereichen zu übernehmen. Im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer haben bisher rund 120 Studierende ein Umweltpraktikum absolviert.
„Das Umweltpraktikum bietet jungen Menschen eine tolle Gelegenheit, spannende Arbeitsfelder kennenzulernen und dabei zahlreiche Erfahrungen zu sammeln, die für die spätere Berufswahl sehr wertvoll sind”, erklärt Björn Heinrich, Abteilungsdirektor bei der Commerzbank, den Leitgedanken des Programms.
Egal, ob als Semester unter freiem Himmel oder als Grundstein für den weiteren Karriereweg – am Ende ihres Treffens sind sich die jungen Frauen darüber einig, dass das Commerzbank-Umweltpraktikum eine einmalige und sehr bereichernde Erfahrung ist, bei der Erinnerungen für die Ewigkeit geschaffen werden. Und nicht wenige der Praktikant:innen bleiben dem Wattenmeer auf immer verbunden, bestätigte André Marliani, der als Praktikumsbetreuer an dem Treffen teilnahm: 1993 startete er selbst als Umweltpraktikant auf der Hallig Langeneß, heute ist er fester Mitarbeiter für die Umweltbildung im Nationalpark-Haus Norddeich.
Das Umweltpraktikum wird auch im kommenden Sommer wieder vielen jungen Menschen die Möglichkeit geben, sich selbst und andere im Umweltkontext zu bilden und zu begeistern. Ab Oktober können sich Studierende aller Fachrichtungen aus den EU-Staaten für ein Praktikum an den in ganz Deutschland verteilten Einsatzorten bewerben.