Für die trilaterale Zusammenarbeit und die Wattenmeerforschung ist das ISWSS von großer Bedeutung. Erstens, weil zentrale Ergebnisse in die Ministererklärung der nächsten trilateralen Regierungskonferenz zum Schutz des Wattenmeeres einfließen; diese alle drei bis vier Jahre stattfindenden Konferenzen wiederum sind Kernstück der Kooperation der drei Wattenmeeranrainerstaaten Niederlande, Deutschland und Dänemark. Und zweitens, weil beim ISWSS stets aktuelle und brennende Themen im Fokus stehen – wie diesmal der Klimawandel und seine Auswirkungen auf das Ökosystem Wattenmeer.
Der internationale Teilnehmer:innenkreis in Büsum liest sich wie ein „Who is who“ der Wattenmeerforschung, und das Themenspektrum ist riesig. Es reicht – um nur einige wenige Vortragsbeispiele zu nennen – von Abweichungen im Zugverhalten von Vögeln angesichts des Klimawandels bis zur Frage, wie sich die Fischvorkommen und damit die Nahrungsbedingungen für Seeschwalben bei einem Anstieg der Wassertemperaturen verändern. Über die Populationsentwicklung bei Seehunden und Kegelrobben wird ebenso referiert wie über den Wissensstand zu eingewanderten Pflanzen- und Tierarten („alien species“) und Möglichkeiten der nachhaltigen Entwicklung des Wattenmeeres und der Wattenmeerregion.
„Unser Ziel ist es, den Zustand des Wattenmeeres aus wissenschaftlicher Sicht zu beleuchten und Perspektiven für die Zukunft aufzeigen“, so Marina Sanns im Drei-Fragen-Interview mit den Nationalpark Nachrichten. Schließlich sei das eine der größten aktuellen Herausforderungen der trilateralen Wattenmeerkooperation: zu beleuchten, wie sich der Klimawandel, einschließlich des Anstiegs des Meeresspiegels, auf das Wattenmeer, seine Dynamik und seine biologische Vielfalt sowie auf die benachbarte Wattenmeerregion auswirken werden.