Niedersachsen

21.09.2022 |

Renaturierung von Salzwiesen bei Neßmersiel abgeschlossen

Bei der Netzanbindung der Offshore-Windparks sind Eingriffe in die Natur des Wattenmeers unvermeidbar. Eine Maßnahme zur Kompensation ist die jetzt abgeschlossene Renaturierung einer Salzwiese bei Neßmersiel.

Mitte März hat TenneT über den Start der Renaturierungsmaßnahme berichtet und auch eine digitale Informationsveranstaltung für Interessierte dazu durchgeführt. Nun, zu Beginn des September konnten die Arbeiten abgeschlossen und die Fläche mittlerweile offiziell abgenommen werden.

Um auf See erzeugte Windenergie an Land zu transportieren, sind Beeinträchtigungen der Natur im Wattenmeer unvermeidbar. Hierfür schreibt das Naturschutzrecht einen Ausgleich vor. Um Eingriffe gezielt zu kompensieren, setzt TenneT zahlreiche Naturschutzprojekte um, unter anderem seit Mitte März 2022 die Renaturierung von Salzwiesen im Vorland auf einem 18 Hektar großen Gelände westlich des Fähranlegers Neßmersiel. Diese Maßnahme konnte nun planmäßig mit dem Rückbau der Baustraße und der Baueinrichtungsfläche fertiggestellt werden.

Die Renaturierung dient dazu, artenarme Vorländer, die einst zur Landgewinnung geschaffen wurden, in artenreiche und vielfältige Lebensräume zu verwandeln. Durch den wiederhergestellten Tideeinfluss können naturnahe Vegetationstypen und -strukturen entstehen. Die Maßnahme kompensiert Eingriffe durch die Netzanbindung BorWin5 sowie weiterer Netzanschlussprojekte, die durch Amprion realisiert werden.

Gestartet wurde Mitte März mit der Einrichtung und der Ertüchtigung von Erddämmen. Außerdem wurden Böschungen hergestellt sowie die so genannten Vorflutwege an den neuen deichparallelen Entwässerungsgraben angepasst. Anschließend wurden den Sommer über von West nach Ost die restlichen Flächen naturnah profiliert  und die Vorfluter schrittweise umgestaltet.

Im Rahmen dieser Maßnahme wurden ab dem 19. Mai etwa 30.000 Kubikmeter Boden ausgebaggert und abtransportiert. Das von TenneT beauftragte Bauunternehmen hatte hierfür eine Ampelanlage eingerichtet, um einen möglichst sicheren und reibungslosen Ablauf für alle Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten. Dies hat gut funktioniert, es kam kaum zu Beeinträchtigungen oder längeren Staus.

Rund 11.000 Kubikmeter des Bodens wurden zur Geländemodellierung vor Ort umgelagert. Die restlichen Kleimengen werden auf Flächen der Deichacht Norden gelagert und stehen für künftige Küstenschutzmaßnahmen (d.h. Deichbau) zur Verfügung.

„Besonders erfreulich war die Zusammenarbeit mit der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer und dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz“, so eine TenneT-Sprecherin. „So war es möglich, die gesamte Kompensationsmaßnahme in dieser Größenordnung in nur einem Jahr umzusetzen.“