Schleswig-Holstein

11.10.2023 |

Schnecken und Co. beim Hallighopping

Das dieses Jahr erstmals angebotene Hallighopping ist ein voller Erfolg. Gut 650 Menschen haben auf diese Weise bereits das Biosphärenreservat Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und Halligen erkundet. Beim Seetierfang unterwegs haben sie zudem die aufregende Unterwasser-Tierwelt erlebt. Am Mittwoch, 18. Oktober, startet die letzte Tour des Jahres.

Mit der Nationalpark-Partner-Reederei Heinrich von Holdt geht es auf Tour: zuerst nach Gröde, wo ein zweistündiger Aufenthalt auf der Biosphären-Hallig geplant ist, dann nach Oland für einen einstündigen Stopp. Ein*e Ranger*in bringt den Gästen gemeinsam mit den Menschen der Hallig das Leben und Wirtschaften in dieser extremen Lage näher. Auf die Gruppe warten spannende Geschichten aus einem Alltag, den Wetter und Meer bestimmen. Auch die tierischen Bewohner lassen sich bestens beobachten – allen voran die Vögel, die es ebenfalls schätzen, hier relativ ungestört zu sein.

Auf der Schiffsfahrt unterwegs erlaubt der Seetierfang Einblicke in die spannende Unterwasserwelt. Selbstverständlich werden dabei alle gefangenen Tiere äußerst vorsichtig behandelt und im Anschluss unversehrt wieder ausgesetzt. Meeresnacktschnecken gehen dabei allerdings nur sehr selten ins Netz, da die Maschen hierfür in der Regel zu groß sind.

Schnecken-Wissen

Viele Menschen wissen nicht, dass es auch im Meer Schnecken gibt, die hier ganz ohne Gehäuse leben. Man nennt sie Nacktkiemer, im Volksmund oft als Unterwasser- oder Meeresnacktschnecken bezeichnet. Sie sind wahre Überlebenskünstler.

Um sich zu verteidigen, nutzen sie beispielsweise Nesselzellen, die sie zuvor von ihren eigenen Beutetieren gestohlen haben. Diese „Kleptoknidien“ bewahren sie in ihren eigenen Rückenzotten auf.

Bei dem abgebildeten Exemplar handelt es sich vermutlich um die Weichwarzige Sternschnecke (Acanthodoris pilosa). Die Weichwarzige Sternschnecke kommt auf Felsböden, Buhnen und auf Seetang von der Gezeitenzone bis in Tiefen von 170 m vor. Ihre Lieblingsspeise sind unverkalkte Moostierchen.

Meeresnacktschnecke in einem Becken mit Rückenzotten und Fühlern.
Schnecken im Meer ohne Gehäuse nennt man Nacktkiemer - im Volksmund auch Unterwasser- oder Meeresnacktschnecken.

© Martin Kühn / LKN.SH

Nacktkiemer von oben in einem Becken
Meeresnacktschnecken wie die Weichwarzige Sternschnecke (Acanthodoris pilosa) bewahren in ihren Rückenzotten geklaute Nesselzellen auf.

© Martin Kühn / LKN.SH