Niedersachsen

28.09.2023 | | Pressemitteilung der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer

Zweites „Tor zum Nationalpark“ auf Norderney eingeweiht

Neue Stele am Alten Postweg markiert Eingangssituation in das Schutzgebiet

Wer auf Norderney Richtung Osten über den Alten Postweg die Natur mit Dünen, Salzwiesen und Südstrandpolder erkunden möchte, befindet sich schon bald im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Auch wenn die eindrucksvolle Landschaft und die vielen Vögel unübersehbar sind, ist nicht immer allen Besucher*innen bewusst, dass sie ein Schutzgebiet betreten. Mit der neu installierten Stele „Tor zum Nationalpark“ wird diese Eingangssituation eindrucksvoll und doch unaufdringlich in Szene gesetzt.

Wilhelm Loth, Kurdirektor von Norderney, und Nationalpark-Leiter Peter Südbeck übergaben die Stele am 27.09. gemeinsam der Öffentlichkeit. „Wir möchten deutlich auf das uns umgebende Weltnaturerbe Wattenmeer hinweisen“, erklärte Loth. „Deshalb freuen wir uns, nun mit einem zweiten schönen Hingucker für den Schutz durch den Nationalpark zu sensibilisieren.“ Ein erster Prototyp war bereits im Rahmen der Pilotphase des Projekts im Frühjahr 2021 am Zuckerpad aufgestellt worden.

Das Betreten des Nationalparks sichtbar zu machen, ist im Wattenmeer eine besondere Herausforderung. Anders als z.B. in Wald-Nationalparken erschließt sich in der weiten, offenen Landschaft mit der mehrere hundert Kilometer langen Küstenlinie nicht auf Anhieb, wo das Schutzgebiet beginnt. Ziel eines im Rahmen der Förderrichtlinie „Landschaftswerte“ geförderten Projekts war es deshalb, eine robuste Markierung zu gestalten, die sich ästhetisch in die Landschaft einfügt und trotzdem ins Auge fällt. Mit dieser Aufgabenstellung entwickelte Jürgen Püschel, Grafiker der Nationalparkverwaltung, verschiedene Gestaltungsentwürfe. Das letztlich ausgewählte und umgesetzte Design besteht aus einem filigranen Schriftzug aus Cortenstahl, der zwischen zwei Pfosten aus Robinienholz aufgehängt ist. Sowohl das unbehandelte Holz als auch das Metall, das unter Witterungseinfluss eine Rostschicht bildet, verleihen der Stele einen natürlichen, „lebendigen“ Charakter.

In der Pilotphase wurden je eine Stele auf Norderney und am Langwarder Groden aufgestellt. Die Ranger*innen sammelten Rückmeldungen der Besucher*innen, die durchgehend positiv ausfielen. Damit war das Signal gegeben zur weiteren Produktion. Seitdem wurden die Stelen mehreren Zugangspunkten zum Nationalpark an der Küste und auf den Inseln als freundliches und attraktives Willkommens-Symbol aufgestellt und weitere sind in Planung.

„Ohne die engagierte und partnerschaftliche Zusammenarbeit der Institutionen und aller Beteiligten wäre die Umsetzung dieses Projektes so nicht möglich,“ so Südbeck. „Die Begrüßungs-Stelen sind ein weiterer Meilenstein im nachhaltigen Miteinander von Naturschutz und Tourismus, Nationalparkverwaltung und Kommunen, Einheimischen und Gästen.“

Die Produktion der Stelen erfolgt durch die GPS Wilhelmshaven-Roffhausen und den berufsbildenden Schulen (BBS) Wilhelmshaven. Bei diesem ungewöhnlichen Projekt können die Schüler*innen ihre Fähigkeiten in der Holz- und Metallbearbeitung unter Beweis stellen. Die Installation sowie die Finanzierung der „Tore zum Nationalpark“ übernehmen die jeweiligen Gemeinden oder andere an dem Projekt interessierte Institutionen.