Schleswig-Holstein

Mehr Salz als gesund ist

Die Dosis macht das Gift

Meersalz ist für normale Landpflanzen ein tödliches Gift, denn es behindert den Zellstoffwechsel und trocknet die Pflanzen aus. Die etwa 50 Pflanzenarten der Salzwiesen haben ganz verschiedene Strategien entwickelt, mit der Überdosis Salz zu leben.

Station „Salzregulation“ im Naturerlebnisraum Weltnaturerbe Wattenmeer in St. Peter-Ording

Fünf Wege abzusalzen

„Dicke Dinger“

Viele Salzwiesenpflanzen sind dickfleischig wie Kakteen, um Wasserverluste gering zu halten, beispielsweise der Queller.

Salzfilter

Unsere Salzwiesengräser wie das Andelgras haben extrem dichte Wurzel-Zellwände, um Salz auszuschließen.

„Selbstmordpflanzen“

Andere Salzwiesenpflanzen – so die Strandsode – leben nur einen Sommer, häufen das Salz im Inneren an und sterben nach der Samenbildung.

Salzdrüsen

Einige hoch entwickelte Pflanzen wie der Strandflieder scheiden über Drüsen oder Drüsenhaare ständig Salz aus.

Einwegblätter

Viele Salzwiesenpflanzen, beispielsweise die Strandaster, pumpen störendes Salz in alte Blätter und werfen diese später ab.

Queller im seichten Wasser mit Spiegelung
Im Herbst stirbt der Queller an "Salzvergiftung" und färbt sich zuvor rot. Probier doch mal ein kleines Stück!

© Adam Schnabler

Blühende Strandaster
Wegwerfblätter: Die Strandaster pumpt überschüssiges Salz in ihre ältesten Blätter, bis diese vergilben und mitsamt dem Salz abfallen.

© M. Stock / LKN.SH

Salzstange: Der Queller lagert im Laufe des Jahres Salz im Zellinneren ein, bis er daran zugrunde geht. Er hat eine Kaktusform, um zusätzliches Wasser einlagern zu können und dadurch den Salztod zu verlangsamen.

© Ralf Reinmuth

Schlickgras
Salzdrüsen: Das Schlickgras hat zahlreiche sehr leistungsfähige Salzdrüsen, die bei Sommerwetter durch glitzernde Salzkristalle sichtbar werden.

© M. Stock / LKN.SH

Wurzelsperre: Das Andelgras hat in seinen Wurzeln eine Sperrschicht für kleinste Salzteilchen. Aufgrund dieser Sperre kann das Meersalz nicht in das Pflanzeninnere eintreten.

© M. Stock / LKN.SH

Klick dich weiter

… durch den Naturerlebnisraum Weltnaturerbe Wattenmeer! Vier Plattformen und acht Stationen erwarten dich:

Bitte beachten

  • Bitte nutze die vorhandenen Wege, wenn du die Salzwiesen erkundest.
  • In der Brutzeit von April bis Juli haben Brutvögel im Gras Nester gebaut. Bitte halte Abstand und störe sie nicht.
  • Übrigens: Für Hunde besteht im Nationalpark ganzjährig Leinenpflicht!Zeichnung: Seestern mit Hund an der Leine

© Margit Becker-Schmidt

Hallo, ich bin Stella!

Ich darf dich durch die Salzwiese führen. Komm mit, wir gehen gemeinsam auf Entdeckungstour! Hol dir vorher gerne meine Rallye im Nationalpark-Haus, dann wirst du Salzwiesen-Expert:in!

Nationalpark-Haus St. Peter-Ording

© Margit Becker-Schmidt

Zeichnung: Seestern mit Faltblatt

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