Monatsvogel im Januar

Pfuhlschnepfe

Limosa lapponica

Die Pfuhlschnepfe ist ein recht großer Watvogel mit langem, leicht nach oben gebogenem Schnabel. Die Männchen sind im Prachtkleid an der Körperunterseite kräftig ziegelrot gefärbt, die Weibchen blasser.

Ihr wissenschaftlicher Name bedeutet etwa „die Schlammige aus Lappland“. Vielleicht weil sie zur Nahrungssuche weichen Boden bevorzugt, um dort mit ihrem langen Schnabel z.B. nach Würmern und Krebsen zu stochern.

Im Wattenmeer kommen zwei Unterarten der Pfuhlschnepfe vor. Zum einen die „europäische“ Unterart, die in Skandinavien brütet und im Wattenmeer bis Südeuropa überwintert. Sie hat eine Zugstrecke von etwa 1000 bis 1500 Kilometern. Dazu kommt die „afro-sibirische“ Unterart vor, die auf der Taimyr-Halbinsel in Sibirien brütet und in Westafrika überwintert. Ihre Zugstrecke ist deutlich länger, sie beträgt 8.000 bis 10.000 Kilometer. Ihr Aufenthalt im Wattenmeer ist deutlich kürzer als bei der anderen Unterart.

Die Pfuhlschnepfe hält den Rekord für den weitesten Non-Stop-Flug überhaupt! Im September 2020 flog ein beringtes Männchen in elf Tagen 12.854 Kilometer von Alaska nach Neuseeland.

In Neuseeland symbolisiert die Ankunft der Pfuhlschnepfen Mitte September den Frühlingsbeginn. Diese freudige Botschaft wurde bis 2011 in Christchurch, der größten Stadt Neuseelands, am Tag nach der ersten Pfuhlschnepfen-Sichtung um 12 Uhr mittags mit einem Glockenläuten kundgetan. Seit der Zerstörung der Kathedrale in Christchurch durch ein Erdbeben setzt das nördlich gelegene Nelson diese Tradition fort.

Quellen zu den Monatsvögeln

„Zugvögel im Wattenmeer“ (P. Südbeck, F. Barlein, R. Lottmann, Hrsg. 2018)

„Der Kosmos Vogelführer“ (L. Svensson, K. Mullarney, D. Zetterström, 2009)

www.zugvogeltage.de

www.schutzstation-wattenmeer.de

www.beachexplorer.org