Seeadler

Er ist der größte heimische Greifvogel und unterscheidet sich schon durch seine enorme Größe sowie die langen und breiten (brettartigen) Flügel mit den „gefingerten“ Flügelspitzen von anderen Greifvögeln. Männchen sind kleiner und leichter als Weibchen. Der wissenschaftliche Name bedeutet Meeresadler mit weißem Schwanz.

Bei den erwachsenen (adulten) Vögeln ist der Schnabel gelb, der Kopf heller als der Körper und der Schwanz reinweiß. Jüngere Vögel sind insgesamt dunkler, mit braunem Kopf und dunklem Schnabel. Erst nach sechs bis sieben Jahren sind sie komplett ausgefärbt.

Seeadler bauen ihr riesiges Nest (Horst) in Baumkronen und benutzen es immer wieder; sie sind aber sehr empfindlich gegenüber Störungen. Sie ernähren sich hauptsächlich von Fisch, Wasservögeln und Aas. Pro Tag benötigen sie etwa 700 g Nahrung.

In der Wattenmeerregion sind zu jeder Jahreszeit Seeadler zu beobachten. Im Winter suchen viele Seeadler Nahrung in den Salzwiesen und in den Naturschutzkögen. In Schleswig-Holstein gibt es über 100 Brutpaare, davon etwa zehn in der Nationalparkregion.

Seeadler waren durch Abschuss, Fang und Vergiftung in vielen Regionen ausgerottet, bevor umfangreiche Schutzmaßnahmen ihr Überleben sicherten. Mittlerweile steigt der Bestand langsam, aber stetig.

Sprichwörtlich sind die „Adleraugen“ der Greifvögel. Sie haben durch eine weit höhere Anzahl der Sehzellen ein wesentlich besseres Sehvermögen als wir Menschen.