Niedersachsen

Natürliche Salzwiesenentwicklung an der Wurster Küste

Gemeinsam mit Partnern vor Ort und mit großzügiger Förderung durch die Europäische Union und das Land Niedersachsen wurden die Voraussetzungen geschaffen, um eine natürliche Salzwiesenentwicklung an der Wurster Küste großräumig realisieren zu können. Dieses Vorhaben steht als Modellprojekt für den gesamten Nationalpark.

Die Wurster Küste zwischen Cuxhaven und Bremerhaven ist innerhalb des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer ein Schwerpunktgebiet für aktives Handeln zur Förderung der Salzwiesenentwicklung. Dabei sind einige Besonderheiten zu beachten. Es handelt sich um die einzige Festlandküste in Niedersachsen mit Nord-Süd-Exposition. Zudem gehörte das gesamte Vorland noch vor wenigen Jahren privaten Eigentümern und stand für eine nationalparkgerechte Entwicklung nicht zur Verfügung.

Innerhalb des Kooperationsprojektes Wurster Nordseeküste in der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer wurden gemeinsam mit Partnern vor Ort die Voraussetzungen geschaffen, um eine natürliche Salzwiesenentwicklung an der Wurster Küste großräumig realisieren zu können. Dabei ist dieses Vorhaben als Modellprojekt für den gesamten Nationalpark zu verstehen.

Seit 2007 wurde, finanziert aus verschiedenen Finanz- und Fördertöpfen, die Realisierung angegangen.

Das laufende EELA-Projekt befindet sich konkret innerhalb des Sommerpolders Berensch-Arensch. Hier wurden letzte Privatflächen erworben, Blänken und Priele angelegt, Stachel-drahtzäune aus dem Gebiet entfernt und neue Zäune aus Glattdraht aufgestellt. Die Flächen werden, wo erforderlich, extensiv mit Rindern der gefährdeten Rasse Schwarzbuntes Niederungsrind begrast oder spät gemäht. All diese Maßnahmen dienen der Vorbereitung einer Öffnung des Sommerdeiches. Damit wird der Zufluss von Salzwasser auf die Flächen ermöglicht und es entstehen aus ehemals intensiv genutztem Grünland wertvolle Salzwiesen. Der Sommerpolder Berensch-Arensch hat keinen Hauptdeich, nur hier verläuft die Geest unverbaut in das Wattenmeer. Der Sommerpolder hat eine Größe von ca. 230 Hektar.

Insgesamt sind von dieser Entwicklung innerhalb des Kooperationsprojektes Wurster Nordseeküste rund 900 Hektar Sommerpolderfläche und weitere rund 900 Hektar vorgelagerte Salzwiesen betroffen. Der Ankauf privater Flächen konnte inzwischen bis auf sehr wenige Ausnahmen abgeschlossen werden. Es können sämtliche Entwicklungsschritte bzw. -zustände auf den Flächen präsentiert werden:

  • weiterhin intensiv genutzte Flächen im privaten Eigentum von Landwirten
  • Flächen, die bereits 2007 geöffnet wurden und heute eine vollwertige Salzwiesenvegetation vorweisen
  • eine Fläche, geöffnet 2018, mit einer Vegetationsentwicklung von Intensivgrünland hin zu einer unteren Salzwiese
  • im Rahmen des EELA-Projektes hergestellte Strukturen innerhalb des Sommerpolders Berensch-Arensch

Im Rahmen der erforderlichen Beweidung ist eine Kooperation mit neun landwirtschaftlichen Betrieben vor Ort entstanden sowie ein Vermarktungsprojekt für das Fleisch der Tiere mit weiteren Projektpartnern. Für einige der Familien wurde mit dieser Form der Landwirtschaft der Bestand des Hofes gesichert und eine zukunftsfähige Existenzgrundlage geschaffen.

 

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Von Meer, Land & Menschen

Zum Abschluss des Projektes (Juni 2023) entstand ein Kurz-Dokumentarfilm, in dem die beteiligten Projektpartner aus Naturschutz, Landwirtschaft, Küstenschutz, Kommunen, Touristik und Gastronomie die Maßnahmen, Ziele und Erfolge des Projekts schildern. Der Film wurde innerhalb des laufenden Projektes aus Mitteln der Förderrichtlinie „Erhalt und Entwicklung von Lebensräumen und Arten – EELA“ – Vorhaben: Förderung der Salzwiesenentwicklung – realisiert.

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