Im Sommer, von Mai bis in den September, sammeln sich die Seehunde auf den Sandbänken im Wattenmeer, um Junge zu gebären, sie zu säugen und um hier – wie jedes Jahr einmal – das Fell zu wechseln.
Im Wasser sind die Tiere gewandt und schnell beweglich. An Land sind sie eher plump und unbeholfen. Darum flüchten sie ins Wasser, wenn sie gestört werden.
Zwischen Anfang Juni und Anfang Juli werden die Jungen bei Ebbe auf den trocken fallenden Sandbänken geboren. Schon bei der nächsten Flut folgt das Junge seiner Mutter ins Wasser. Damit das keine Schwierigkeiten gibt, trägt bei Seehunden das Neugeborene bereits das gleiche Fell wie die erwachsenen Tiere. Kegelrobben dagegen werden noch mit dem Embryonalfell geboren.
Gesäugt werden junge Seehunde nur bei Niedrigwasser auf der Sandbank und in mehreren kleinen Portionen. Während der kurzen Säugeperiode – sie dauert etwa 4 bis 6 Wochen – müssen sich die Kleinen schnell ein Fettpolster antrinken und verdreifachen dabei ihr Körpergewicht. Das Fettpolster schützt vor der Kälte und dient als Notreserve, wenn sich die Mutter von ihnen trennt.