Vogelgrippe

Die aviäre Influenza, bekannt als Geflügelpest oder Vogelgrippe, ist eine hoch ansteckende Viruserkrankung bei Vögeln. In den vergangenen Jahren traten größere Ausbrüche der Vogelgrippe bei Wildvögeln zumeist im Spätherbst und zu Beginn des Winters auf. Seit dem Jahr 2022 scheint die Vogelgrippe in den Wildvogelpopulationen des Nordseeraumes, in unterschiedlicher Intensität, ganzjährig präsent zu sein. Aktuell sind die Brutkolonien von einigen Küstenvögeln (z.B. Lachmöwen), aber auch Hochseevögeln (z.B. Trottellummen) von Ausbrüchen betroffen.

Hintergrund

Die aviäre Influenza, bekannt als Geflügelpest oder Vogelgrippe, ist eine hoch ansteckende Viruserkrankung bei Vögeln, an der in Einzelfällen jedoch auch andere Tiergruppen wie Säugetiere bei intensivem Kontakt erkranken können.

In den vergangenen Jahren traten größere Ausbrüche der Vogelgrippe bei Wildvögeln zumeist im Spätherbst und zu Beginn des Winters auf. Von diesen Ausbrüchen waren insbesondere Enten- und Gänsearten (z.B. Weißwangengänse) betroffen. Ein Ausbruch der Vogelgrippe in den Brutkolonien einiger See- und Küstenvogelarten des Nordseeraumes während der Sommermonate stellte 2022 eine völlig neue Entwicklung dar. Im Wattenmeer kam es, besonders in den Kolonien der Brandseeschwalbe, Flussseeschwalbe und Lachmöwe, zum Teil zu einer erheblichen Anzahl krankheitsbedingter Todesfälle bei brütenden Tieren. Seit dem Jahr 2022 scheint die Vogelgrippe in den Wildvogelpopulationen des Nordseeraumes in unterschiedlicher Intensität ganzjährig präsent zu sein. Seit dem Frühjahr 2023 kam es erneut zu Ausbrüchen der Vogelgrippe in Brutkolonien der Lachmöwe in unterschiedlichen Anrainerstaaten der Nordsee. Zudem sind auch Brutkolonien von Hochseevögeln (z.B. Trottellummen) aktuell stark von der Vogelgrippe betroffen.

Da viele erkrankte Vögel auf dem Meer sterben, kann es zu einem erhöhten Aufkommen von Vogelkadavern an den Stränden des Wattenmeeres kommen. Vielerorts werden angespülte Vogelkadaver regelmäßig eingesammelt, dennoch ist nicht zu vermeiden, dass Spaziergänger*innen erkrankte und verstorbene Vögel vorfinden. Durch Kontakt zu den infizierten Vögeln oder zu infektiösem Kot sowie durch ungenügende Biosicherheitsmaßnahmen kann das Virus z.B. in Haus- und Nutzgeflügelbestände eingeschleppt werden. Bürger*innen werden daher aufgefordert, die Tiere nicht anzufassen und Haustiere nicht in deren Nähe zu lassen, um eine Verschleppung zu vermeiden.

Trottellummen-Kadaver am Strand
Kadaver einer Trottellumme - Verendete Tiere sollten auf keinen Fall angefasst werden, um eine Verbreitung des Virus zu vermeiden.

© M. Heckroth

Allgemeine Verhaltensregeln

Für alle, die draußen in der Landschaft unterwegs sind und tote oder mutmaßlich kranke Vögel entdecken, gelten folgende Regeln:

  • Fassen Sie die Tiere auf keinen Fall an. Menschen können zu Virenträgern werden und die Geflügelpest in andere Teile des Landes verschleppen.
  • Halten Sie Abstand, belassen Sie das Tier an Ort und Stelle und lassen Sie die Vögel ggf. in Ruhe sterben (erkrankten Tieren kann tierärztlich NICHT geholfen werden!).
  • Halten Sie auch Ihren Hund auf Abstand und beachten Sie die Regeln zur Leinenpflicht in den Wattenmeer-Nationalparken.
  • Melden Sie Beobachtungen und aktuelle Zahlen bei Auffälligkeiten den Veterinärbehörden der jeweils betroffenen Kreise. Dort wird über ggf. hieraus abzuleitende Maßnahmen entschieden (z.B. eventuelle Beprobungen etc.).

Kontakt

Wenn Sie das Monitoring des Vogelgrippe-Geschehens unterstützen wollen, melden Sie bitte entsprechende Beobachtungen an , mit möglichst genauer Ortsangabe, Art (ggf. Foto), Zustand (bspw. frisch tot) und Anzahl der Vögel. Bitte melden Sie uns nur Funde, die räumlich in Verbindung mit dem Wattenmeer stehen, also direkt vor dem Deich, am Strand, im Watt, in Salzwiesen und Dünen.

Funde von verendeten wildlebenden Vögeln im Nationalpark und auf den Landesschutzdeichen sollten Sie bitte an die Nationalparkverwaltung melden. Außerhalb dieser Bereiche melden Sie Funde bitte den Ordnungs- und Veterinärämtern der jeweiligen Kreise bzw. der kreisfreien Stadt.

Auf Neuwerk werden die toten Tiere regelmäßig eingesammelt. Bei Fragen wenden Sie sich an die Mitarbeiter:innen von Nationalpark-Haus und Nationalparkverwaltung.