Schleswig-Holstein

25.07.2023 |

Große Seenadeln entdeckt

Der Seetierfang während des Hallighoppings bietet immer spannende Erlebnisse für Groß und Klein. Bei den aktuellen Ausfahrten ging aber selbst für die mitfahrenden Ranger*innen ein besonderer Fisch ins Netz. Das Vorkommen der "Großen Seenadel" war zwischen Gröde, Oland und Langeneß bisher unbekannt.

Die Ranger*innen staunten in den vergangenen Wochen nicht schlecht, als ihnen insgesamt gleich dreimal eine im Wattenmeer eher seltene Fischart ins Netz ging: Während des Hallighoppings entdeckten sie beim Seetierfang an Bord der MS „Seeadler“ der Nationalparkpartner-Reederei H. v. Holdt die Große Seenadel (Syngnathus acus).

In allen Fällen handelte es sich um ausgewachsene Tiere, also um Fische mit einer Länge von mindestens 40 Zentimeter. Diese Größe und auch der dicke Körperumfang unterscheiden sie von der nur maximal 18 Zentimer langen Kleinen Seenadel, die im Wattenmeer keine Seltenheit ist.

Das Vorkommen der Großen Seenadel in den Ausläufern der Süderaue, also zwischen den Halligen Gröde, Langeness und Oland, scheint neu zu sein oder wurde bislang nicht bemerkt. Hier gibt es dichte Algen- und Seegrasbestände, ein optimaler Lebensraum für Seenadeln.

Die Große Seenadel gilt als wärmeliebende Art. Nach Genner et al. 2004 wird sie durch die Erwärmung der Nordsee gefördert. In den Neunziger Jahren wurde sie im Wattenmeer noch als stark gefährdet eingestuft.

Getiegerter, langer Fisch mit einem Einsiedlerkrebs samt Schneckenhaus in einer Glasschale.
Während Einsiedlerkrebse und die von ihnen bewohnten Schneckenhäuser gewohnte Fänge bei einer Ausfahrt sind, kamen Große Seenadeln in den Ausläufern der Süderaue bisher nicht vor.

© Rolf Notter

Zeichnung eines sehr langen, schlanken Fischs mit langem Maul.
Die Große Seenadel ist deutlich länger und dicker als die Kleine Seenadel.

© LKN.SH

Zeichnung eines sehr langen, dünnen Fischs mit langem Maul.
Die Kleine Seenadel wird nur maximal 18 Zentimeter lang.

© LKN.SH