Niedersachsen

Biosphärenregion Niedersächsisches Wattenmeer

Zukunft gemeinsam gestalten

Ausgedehnte Wattflächen, Inseln, Salzwiesen, Dünen und Strände treffen auf Leuchttürme, Sielhäfen, Mühlen und andere eindrucksvolle Beispiele der Baukultur in der Marsch und auf der Geest: Die niedersächsische Wattenmeer-Region verbindet in unverwechselbarer Weise eine der letzten großräumigen Naturlandschaften Mitteleuropas mit einer lebendigen Kulturlandschaft hinter dem Deich.

Das UNESCO-Biosphärenreservat Niedersächsisches Wattenmeer besteht seit 30 Jahren: Ausschlaggebend für die Anerkennung durch die UNESCO am 10. November 1992 war die damals im Wattenmeer intensiv betriebene Ökosystemforschung.

Derzeit umfasst das Biosphärenreservat mit seiner großen Kern- und Pflegezone das Gebiet des gleichnamigen Nationalparks in dessen Grenzen aus seinem Gründungsjahr 1986. Hier steht die Natur im Vordergrund: aufgrund ihres außergewöhnlichen universellen Werts von der UNESCO als Weltnaturerbe anerkannt und als Nationalpark geschützt.

Seitdem hat sich die Funktion der Biosphärenreservate gewandelt: Seit der Festlegung auf die sogenannten Sevilla-Strategie im Jahr 1995 fungieren sie als Modellregionen für nachhaltige Entwicklung. Mit der Verabschiedung des Lima-Aktionsplans im Jahr 2016 unterstützen die UNESCO-Biosphärenreservate in besonderem Maße das Erreichen der Nachhaltigkeitsziele der UN (sustainable development goals, SDG) durch die Erprobung nachhaltiger Wirtschafts- und Lebensweise im Rahmen von Projekten.

Bildung ist der Schlüssel, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln – deswegen brauchen wir kreative Kampagnen und Umweltbildungsprojekte, wie sie in den Biosphärenreservaten modellhaft entwickelt werden.

Annie Heger Entertainerin und Küstenkind

Deine Biosphären. Verrückt auf morgen

Die Biosphärenregion Niedersächsisches Wattenmeer umfasst derzeit das Gebiet des Nationalparks in dessen Grenzen von 1986 (grün und rot). Zwölf Kommunen haben ihren Beitritt zur Entwicklungszone der Biosphärenregion erklärt (gelb).

Modellregion für nachhaltige Entwicklung

Um der erweiterten Funktion der Biosphärenreservate als Modellregionen für nachhaltige Entwicklung zu entsprechen, waren die Kommunen an der niedersächsischen Nordseeküste und auf den Ostfriesischen Inseln im Rahmen eines umfangreichen Beteiligungsprozesses seit Anfang 2019 dazu eingeladen, gemeinsam Maßnahmenideen und Projektvorschläge für eine nachhaltige Entwicklung der Wattenmeerregion zu erarbeiten und auf kommunaler Ebene zu diskutieren. 12 Kommunen haben ihren Beitritt zur Entwicklungszone des Biosphärenreservats erklärt. Die Entscheidung der UNESCO über die Anerkennung der erweiterten Biosphärenregion Niedersächsisches Wattenmeer erfolgt Mitte 2023.

Mit einem Arbeitsprogramm, das Projektvorhaben und Ideen zur nachhaltigen Entwicklung beinhaltet, setzt jede teilnehmende Gemeinde ihre eigenen Schwerpunkte. Diese liegen z.B. im Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten für Produktion und Vertrieb regionaler Produkte, sozial- und umweltverträglichen Tourismus oder in der Förderung einer nachhaltigen Mobilität. Kommunen erhalten so die Möglichkeit, angesichts der Herausforderungen von Klimawandel, Energiewende, Rückgang der Artenvielfalt und demographischem Wandel Veränderungsprozesse in der Region gemeinsam nachhaltig zu gestalten.

Die Biosphärenregion bietet den Rahmen, um Projekte und Initiativen zur nachhaltigen Entwicklung zu fördern und miteinander zu vernetzen.

Vielfalt der Landschaftstypen

Die erweiterte Biosphärenregion zeichnet sich zudem dadurch aus, dass sie sämtliche Landschaftstypen des norddeutschen Küstenraums umfasst – von den Barriereinseln vor der ostfriesischen Küste über Dünen, Strand und Salzwiesen bis hin zu Wald, Mooren und Heide, Marsch und Geest.

Küstenheiden bei Cuxhaven

© Martin Stromann/NLPV

Logo Biosphärenregion Niedersächssiches Wattenmeer
Steckbrief
  • Jahr der Anerkennung

    1992

  • Lage

    Niedersächsische Nordseeküste vom Dollart bis zur Elbmündung bei Cuxhaven

  • Größe

    4.171,31 km² (inklusive erweiterter Entwicklungszone)

  • Landschaften

    Wattflächen, Priele und Meer, Inseln, Dünen, Strand und Salzwiesen, Sandbänke, Ästuare, Deiche, Wald, Moore und Heide, Marsch und Geest

Mehr zum Biosphärenreservat Niedersächsisches Wattenmeer

  • news
  • Biosphärenreservat