Monatsvogel im September

Alpenstrandläufer

Calidris alpinus

Kleiner, agiler Watvogel

Der Alpenstrandläufer hat eine braun-schwarz-weiß gefleckten Oberseite und einer hellen Unterseite. Im Prachtkleid ist er gut an seinem schwarzen Bauch zu erkennen. Sein langer Schnabel und seine Beine sind ebenfalls schwarz.

Auch wenn er so heißt, kommt der Alpenstrandläufer nicht in den Alpen vor. Der Name bezieht sich auf sein Brutgebiet, die „Lappländischen Alpen“. So wurden im 19. Jahrhundert die skandinavischen Gebirge bezeichnet.

Bei der Nahrungssuche stochern die „Alpis“ im Wattboden nach kleinen Tieren, die sie mit ihrem Tastsinn am Schnabel finden. Im Schlick ist danach eine Spur ihrer Schnabelstiche zu finden.

Alpi-Wolken überm Watt

Im Frühjahr und Herbst „tanzen“ große Wolken der kleinen Alpenstrandläufer über den Wattflächen. Weit über eine Million Alpenstrandläufer nutzen das Wattenmeer jährlich als Rastgebiet. Damit sind sie zusammen mit den Knutts die zahlreichsten Zugvögel im Wattenmeer. Das Leben im großen Schwarm bietet guten Schutz vor Feinden.

Zugverhalten ist angeboren

Der Alpenstrandläufer kann über 20 Jahre alt werden; der älteste Ringfund belegt sogar ein Alter von 28 Jahren. Etwa 70 Prozent überleben jedoch das erste Lebensjahr nicht. Sobald die Jungen flügge sind, machen sie sich allein auf die lange und gefährliche Reise aus dem nordischen Brutgebieten ins Wattenmeer. Dieses Zugverhalten wird nicht erlernt, sondern ist angeboren.

Alpenstrandläufer im Sonnenuntergang
Stochernde Alpenstrandläufer im Watt.

© M. Stock / LKN.SH

Stocherspuren in der Sandfläche
Markenzeichen des Alpenstrandläufers: eine Stocherspur um Schlick, da er mit dem Schnabel nach Tieren tastet.

© R. Borcherding / Beachexplorer

Quellen zu den Monatsvögeln (Auswahl)

„Der Kosmos Vogelführer“ (L. Svensson, K. Mullarney, D. Zetterström , Auflage von 2011)

„Der große Vogelatlas: Alle europäischen Arten“ (D. Couzens, 2006)

www.zugvogeltage.de

www.schutzstation-wattenmeer.de

www.beachexplorer.org/

Alpenstrandläufer im Watt
Der Alpenstrandläufer brütet in den „Lappländischen Alpen“. So hießen im 19. Jahrhundert die skandinavischen Gebirge – daher kommt sein Name.

© M. Stock / LKN.SH

Viele Alpenstrandläufer am Himmel
Weit über eine Million Alpenstrandläufer nutzen das Wattenmeer jährlich als Rastgebiet.

© M. Stock / LKN.SH

Themenjahr "Vogelzug im Wattenmeer"