Monatsvogel im Oktober
Asio flammeus
Mäusejagende Weltenbürgerin
Die Sumpfohreule ist eine mittelgroße Eule mit langen Flügeln. Die Farbe ihres Gefieders ist recht variabel, häufig sind hell- oder schilfbraune Färbungen. Charakteristisch sind die schwarz umrandeten Augen mit der gelben Iris. Auf der Körperunterseite ist eine deutliche Längsstrichelung zu erkennen.
© Steffen Walentowitz
Weibchen und Männchen unterscheiden sich äußerlich wenig – Männchen sind heller und weniger dunkel auf der Unterseite.
Ihr englischer Name „Short-eared Owl“ beschreibt ihr Aussehen im Vergleich zur ähnlichen Waldohreule („Long-eared Owl“): Die kurzen „Mauseohren“ der Sumpfohreule sind kaum zu sehen, denn sie werden nur bei Erregung aufgestellt. Sumpfohreulen sind ähnlich groß wie Waldohreulen, aber kompakter und schwerer.
Ihr deutscher Name zeigt, welchen Lebensraum die Sumpfohreule bevorzugt: Sie brütet in Nordeuropa und Asien in offenem Gelände in Tundra, Feuchtwiesen, Sümpfen, Mooren oder Heiden. Einzelne Bruten kommen auch bei uns vor, meist nur in mäusereichen Jahren. Im Winter ziehen sie gen Süden, teilweise bis Nordafrika.
Sumpfohreulen sind wenig ortsgebunden, sie folgen dem Nahrungsangebot. Sie kommen weltweit in mehreren Unterarten vor und haben von allen Eulen eines der größten Verbreitungsgebiete.
Die Sumpfohreule ist eher tagaktiv als andere Eulen, sie jagt meist am Abend oder früh am Morgen. Hauptsächlich frisst sie Wühlmäuse und andere Nagetiere. Unter Sitzwarten sind die Gewölle der Eulen zu finden. Sie sind dunkelgrau, fest und kompakt und enthalten die ausgewürgten, unverdaulichen Nahrungsreste.
Der Revierruf der Männchen ist eine nicht sehr lautes, bis zu 20-mal gereihtes „Hu“ oder „Bu“. Außerhalb der Brutzeit hört man von ihnen nur bei Aufregung ein bedrohlich klingendes Fauchen.
„Der Kosmos Vogelführer“ (L. Svensson, K. Mullarney, D. Zetterström, Auflage von 2011)
© Pollmeier
© Jan Sohler / NAKUWA