Auch sein Verhalten bei der Futtersuche ist sehr charakteristisch. Er watet durch seichtes Wasser oder sehr feinen Schlick, pendelt mit dem Kopf hin und her und schöpft mit dem hochgebogenen Schnabel kleine Tiere aus dem Schlick, dem Wasser oder von der Wasseroberfläche ab. Dazu gehören Insekten, Krebse oder auch mal Jungfische. Der Säbelschnäbler ist daher hauptsächlich im Bereich der Schlickwatten entlang der Festlandsküste anzutreffen. Ähnlich ernährt sich nur der Löffler, der aber deutlich größer ist und einen komplett anderen, nämlich löffelartigen Schnabel besitzt. Der wissenschaftliche Gattungsname des Säbelschnäblers Recurvirostra bedeutet „hochgebogener“ Schnabel.
Jungvögel starten vor Altvögeln nach Süden
Der Säbelschnäbler brütet bei uns im Wattenmeer in mehr oder weniger großen Kolonien. Bei Gefahr stoßen die Altvögel melodische Warnrufe aus und sind auch daran gut erkennbar. Nach der Brut und der Aufzucht der Jungen machen sich die Jungvögel als erstes im September auf dem Weg in die Überwinterungsgebiete in Frankreich, Portugal und im Senegal. Die Altvögel mausern zunächst noch im Wattenmeer und ziehen im November in die Überwinterungsgebiete ab.
Der Säbelschnäbler wird derzeit intensiv erforscht, denn er gehört zu den wichtigsten Brutvögeln im Wattenmeer. Die Art erreicht im Wattenmeer den nördlichen Rand ihres Brutgebietes. Seit dem Ende der 1990er Jahre kam es zu einem deutlichen und kontinuierlichen Bestandsrückgang dieser Art im gesamten Wattenmeer. Inzwischen brüten nur noch weniger als 5.000 Paare im gesamten Wattenmeer. Der Hauptgrund für die Bestandsrückgänge sind Fuchs und Co.
Bewegungsmuster werden erforscht
Daher läuft derzeit ein wissenschaftliches Gemeinschaftsvorhaben, bei dem mithilfe der GPS-Telemetrie die Bewegungsmuster der Tiere sowohl im Brutgebiet als auch auf dem Zugweg erforscht werden. Weitere spannende Informationen zu diesen Forschungsprojekt gibt es hier und auch in zukünftigen Veröffentlichungen der Nationalparkverwaltung.